benieden,
benieder,
letzteres etw. seltener, das Morphem
be-
ist teilweise als
bi-
erhalten,
Adv.
(1),
Präp.
(2; 3).
– Md.; im 15. Jh. auslaufend.
1.
›talabwärts gelegen; hinab, nach unten; am unteren Ende, unten‹, jeweils räumlich gedacht.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dâ dî nû stât | benidene ûf andir sît | der Wîzlin.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
514, 16
(
preuß.
,
1452
):
eyn schone guldene krone von clarem golde mit vil [...] groszen perlyn umbelang die gancze crone benedene.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
757
(
rib.
,
1444
):
Al is dyn staff scharp beneden, | Boven is hei gebouget.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
19, 26
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
das tyr [...] hot czwene czene bobin unde czwene benydin.
Ebd.
74, 12
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.
2.
›räumlich unterhalb eines Bezugspunktes‹.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
26, 30
(
thür.
,
14. Jh.
):
alse Moyses sprichit daz wazzere pobin uns und benidere uns sin.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2880
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dit bilde der reinen kuscheid vort | ist mit einer gulden snur gegort | [...] | benider den zwen iren bruͤsten.
Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1370
):
gelegen an der Gera bienedir der stad Erforte.
Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.
3.
›(im nicht räumlichen Sinne) unterhalb einer Bezugsgegebenheit, weniger als (ein angegebener Wert)‹.
Syntagmen:
b. der tugend, b. zweien jaren, b. sechs schu, b. einer mark, b. einem halben steine
.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
70, 29
(
thür.
,
14. Jh.
):
di gabe sint pobin den menslichen tuginden und sint beniden den gotlichin tuginden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
her sante zů tôtene alle kindere [...] von zwein jâren und dâ benidene.
Feudel, Evangelistar
7, 9
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.