benieden,
benieder,
letzteres etw. seltener, das Morphem be-
ist teilweise als bi-
erhalten, Adv.
(1), Präp.
(2; 3). – Md.; im 15. Jh. auslaufend.
1.
›talabwärts gelegen; hinab, nach unten; am unteren Ende, unten‹, jeweils räumlich gedacht.Belegblock:
dâ dî nû stât | benidene ûf andir sît | der Wîzlin.
eyn schone guldene krone von clarem golde mit vil [...] groszen perlyn umbelang die gancze crone benedene.
Al is dyn staff scharp beneden, | Boven is hei gebouget.
das tyr [...] hot czwene czene bobin unde czwene benydin.
Ebd.
74, 12
; Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.2.
›räumlich unterhalb eines Bezugspunktes‹.Belegblock:
alse Moyses sprichit daz wazzere pobin uns und benidere uns sin.
Dit bilde der reinen kuscheid vort | ist mit einer gulden snur gegort | [...] | benider den zwen iren bruͤsten.
gelegen an der Gera bienedir der stad Erforte.
Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.3.
›(im nicht räumlichen Sinne) unterhalb einer Bezugsgegebenheit, weniger als (ein angegebener Wert)‹.Syntagmen:
b. der tugend, b. zweien jaren, b. sechs schu, b. einer mark, b. einem halben steine
.Belegblock:
di gabe sint pobin den menslichen tuginden und sint beniden den gotlichin tuginden.
Feudel, Evangelistar
7, 9
; Preuss. Wb. (Z)
1, 523
.