begürten,
V.,
md. auch rückuml.
›e. P. (auch: sich) / (einen Körperteil, z. B. die Lenden) mit etw. umgürten, umhüllen, einkleiden; (Personen) durch ein Band aneinander binden; jn. zu etw., mit etw. (z. B. einem Schwert) rüsten; (ein Pferd) satteln‹; oft bildlich oder ütr., dann z. B. ›jn. mit etw. ausstatten, zieren‹; auch euphemistisch:
eine dirne begürten
›eine Frau schwängern‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen unser zit ist leider kurt, | Mit der wir armen sin begurt.
Daz Got in den alden tagen | Daniele deme wissagen | Irschein zuen niren begurt.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.  (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Dûtsch sô was er [Albertus] an geburt | und mit ordene begurt | der brûdir predigére.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
vnz sich eyn man mit eyme swerde begůrten mach.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
405
(
Köln
1476
):
Wyr wyllen dych begorden, | As man dye vyand plyet!
Eggers, Psalter
36, 14
 (
thür.
,
1378
):
Got, der mich begorte mit togende.
Ebd.
37, 7
:
Dv begortes mich zcu deme wige.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Sam. 6, 14
(
Wittenb.
1545
):
SO begürte nu deine Lenden / vnd mache dich auff / vnd predige jnen.
Ebd.
Jer. 1, 17
:
David tantzet […] fur dem HERNN her / vnd ward begürtet mit einem leinen Leibrock.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Er wart dyaconus, do er sich begurte mit eime tvche.
v. Groote, Muskatblut  (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
daz ich din bürde also begurde | dir frauwe zů grossen eren!
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Begürten oben rumb mit fleiß | Ir leib in schlechte leinwat weiß.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Margaritte daz kastalon | Von im begürttett ward.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
sol der saͤlig mentsch begúrtet sin mit zwain gúrtlen, daz ist kúnschkait des libes und kúnschkait des herzen.
ir sont stan in der rehtvertkait und sont stan vesteklich als die zesamen begúrtet sint.
und ich uf fare mit unserme herren ze sime volke, semene begurte liute.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
6, 72
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
daz wir wirdichleichen christ enphahen | mit geraynten münd | […] | begürtet vnd vmbschait | mit ganczer stetichait zü im gahen.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Strehlke, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 478
;
Kramer, Volksl. Ansb.
1961, 175
.