ave Maria,
das
;-en/
auch -Ø.
affemerga.
volkstümlichstes aller Mariengebete mit dem Anfang „Gegrüßet seist du, Maria“; morgens und abends wurde durch das sog. Avemarialäuten zum Aussprechen des Gebetes aufgerufen; das Läuten gewann damit die Funktion einer zeitlichen Fixierungsmarke, z. B. für das Aufschließen der Tore am Morgen oder für Verbote am Abend.
Belegblock:
funf Pator noster sprechen da | und auch funf Aue Maria.
in dem wirt dir din geist recht verstoln licht eins halben Ave Marien lang.
bett v pater noster vnd v aue maria den heiligen funff wunden.
alle nacht, nach dem man das Ave Maria gesungen und die tor klocken geleutet.
waz von rossen, von fülin oder von rindhaftigem vich nach dem Ave Maria nachts in schaden gat.
welche lieber wellen allain beten, namblich das hailig vater unser, das ave Maria, den christenlichen glouben und die zechen gebot.
Nun sol Maria werden gegrüesset | von ewr ieglichem besunder da | mit ainem ave Maria.
so solle auch niemantz, [...], nachdem als man das Ave Maria gelewtet hat, kain messer, tegen noch ander wer [...] tragen.
eeß sol kainer an kainer Samptagnacht nach dem Affemerga in dem wirtzhauß bleyben.
bey hellem tag, das ist zwischen der zeit, so man morgens und aubends Ave Maria leyt.