tropf
I
tropfe
I, der
;-(e)n/-(e)n
;zu
mhd.
tropfe
›Schlagfluss‹
(Lexer
), zur Herkunft und zum Verhältnis der Lemmata 2, 1525
tropfen, tropf
I, tropf
II vgl. Kluge/S.
, 2011, 932
Pfeifer
und 2000, 1465
Dwb
.11, 1, 2, 862
›plötzlich auftretende Durchblutungsstörung eines Organs (meist: des Gehirns), Schlaganfall, Apoplexie, Lähmung‹; dient seltener und nicht eindeutig bestimmbar zur Bezeichnung anderer Krankheiten bzw. Symptome derselben, wie z. B. ›Gicht(anfall); Gelenk- / Weichteilerkrankung‹ (vgl. auch
Höfler, Dt. Krankheitsnamen-Buch.
).1899, 752
Bedeutungsverwandte:
contractur
gewalt gottes
gewalt
der
, 1), gicht
2
gut
hand gottes
got
läme
paralis
podagra
schlag
siechtag
Syntagmen
der türke den tropfen bringen
; mit doppeltem Akk.: etw. den tropfen heissen
; der t
. (Subj.) jn. (be)rüren / (er)schlagen / treffen
; etw. für den tropfen
(z. B. pilsenöl
), zu dem tropfen
(z. B. eine salbe
) gut sein
; der t. der glieder
; der t. auf einer seite
; der kalte t
.Belegblock:
Luther, WA
47, 506, 15
(1537
/40
): So den der Turcke uns auch erwurget, so sind wir auch selig, ob den auch gleich [...] er Frantzosen, aussatz und tropffen bringe.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
659, 4796
(Magdeb.
1608
): Bald traff Hellruffn ein Pfeil an Kopff / | Das er stuͤrtzt als schluͤg jhn der Tropff.
Chron. Nürnb.
3, 280, 18
(nobd.
, 1450
/80
): Karln beruret der tropff, also das er an den henden und fuessen erlamet.
Keil, Peter v. Ulm
179
(nobd.
, 1453
/4
): Pilsenöl ist gut für den kalten tropffen der gelider alles leibs.
Ebd.
200
: Die salb vertreibt die gicht, vnd den der slag troffen hat, hept es mit gewalt auß dem pet vnd ist zu allerley tropffen gut.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 126
(Nürnb.
um 1493
): Wer sein [prent wein] offt in dy nasen dut, | Ist für den schlag und tropffen gut.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 375, 23
(Hagenau
1534
): Daß dich der tropff schlage
(als Fluch).
Dasypodius
487v
(Straßb.
1536
): Tropff. Apoplexia. Tropff auff einer seiten / so nur dz halb teil des leybs lam̄ ist. Hemiplexia.
Sudhoff, Paracelsus
4, 531, 15
(1527
): es mag in der schlag oder der tropf oder die contractur treffen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
536
(Genf
1636
): Tropff [...] Die handt Gottes [...] Der Schlag.
Maaler
198v
(Zürich
1561
): Das Guͦt / so einem der tropff schlacht, Apoplexia, Paralysis.
Ebd.
409v
: Der Tropff oder schlag / Verlurst od’ beraubung der empfindtligkeit vnd bewegnuß eines teils am leyb.
Morrall, Mandev. Reiseb.
178, 16
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): Der siechtag haisset inlatin podagra. (Ich waiß nit wie er in tútsche haisset; ob man es haisset den tropffen [...]).
Haage, Hesel. Arzneib.
8r, 7
(Hs. ˹noobd.
/md.
, E. 15. Jh.
˺): Von dem tropffen und von dem gicht.
Turmair
4, 876, 2
(moobd.
, 1522
/33
): Lucium den ainen kaiser traf der gewalt gotts, schlueg in der tropf und das sälig und starb.
Peil, a. a. O.
229, 5688
; Menge, Laufenb. Reg.
3805
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 211, 12
Var.; Bremer, Voc. opt.
43097
; 43099
; Maaler
315r
; Mylius
C 1v
; Schweiz. Id.
14, 1280
; Schwäb. Wb.
2, 402
.‒
Vgl. ferner s. v. paralis
.