tanne,
die
;–/-n
.1.
›Tanne (abies)‹.Syntagmen:
die t. ausziehen / fällen / (ab)hauen / pflanzen / schlagen / schneiden / setzen
; die t
. (Subj.) gut geraten
; ausgestekte / hübsche / junge / kleine / weisse t
.Wortbildungen:
tan(nen)ast
tanharz
tankern
tannenapfel
tannensamen
tan|nus
tannenbalken
tannenblat
tannenbord
tannenreisig
tannenspan
tannenwald
Belegblock:
Blümcke, Hans. Gesandtsch.
137, 3
(nrddt.
, 1603
/05
): gantze dannenwälde abgeschelffert und gantz öde geworden.
Buch Weinsb.
5, 456, 21
(rib.
, 2. H. 16. Jh.
): da vil affgeschaiffte dennen spein lagen.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
527, 43
(rib.
, 1651
): noch haben ihro hochw. dem steinmetzer vor arbeitslohn, [...] dannenbort [...] zahlt ad 41 circiter imp.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
498, 29
(snfrk.
1611
): Dannenbalken von 60 schuch daß stucke.
Kollnig, Weist. Schriesh.
284, 18
(rhfrk.
, 1655
): Mit der beholzung ist die gemein berechtigt in allem, daß ein jeder gemeinßman mit aller freyheit daß unholz, alß bürken, dannen, aßben, [...] beholzen möge.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
73, 16
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): di boume di do brengin den wisen wigerouch, di sint sam di kleynen tannen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
239, 14
(osächs.
, 1570
/7
): Man mag die reiser auch an stecken und beume henken wie oben den tannensamen, das er sich selber säet.
Ebd.
240, 40
: Tannen pflanzen wir im Merzmonden, ziehen die mit den wurzeln aus, setzen die nicht tief, hauen sie nicht abe, also gerathen sie am besten.
Keil, Peter v. Ulm
187
(nobd.
, 1453
/4
): Nym terebentin vj lot vnd tan-hartz xij lot.
Turmair
1, 349, 18
(Nürnb.
1541
): Si machten auch tiefe höle und gruben unter der erden, wie mans noch bei uns sieht, und decktens wol zu mit tannenreiset.
Sachs
21, 158, 8
(Nürnb.
1563
): was da holtzes fund der alt, | Förchen, dannen, pircken und puchen, | Aichen.
Sudhoff, Paracelsus
10, 105, 33
(1536
): nun seind der harz mancherlei, als harz der tannen, harz der lerchen, dergleichen auch danach die gumi.
Roder, Hugs Vill. Chron.
200, 29
(önalem.
, 1531
): stackt ain ietlicher man [...] ain gruͦnen tanast uff sin hiernhuben oder uff sin parrett.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Jes.
41, 19
(Straßb.
1466
): Ich setz die tann in der wúst.
Rennefahrt, Zivilr. Bern
764, 16
(halem.
, 1615
): in diser straff auch die begriffen syn soͤllend, die in unseren banhoͤltzeren meyen-, wynschencken- oder ander derglychen taͤnline hauwendt und fellend.
Löffler, Columella/Österreicher
2, 344, 6
(schwäb.
, 1491
): thuͦ kernen von den tannussen und krafft mel amylum genant dar zuͦ.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
313, 31
(oobd.
, 1349
/50
): Abies haizt ain tann und ist ze latein sô vil gesprochen sam ain aufgängel, wan der paum wirt gar hôch und langet über ander paum.
Ebd.
314, 15
: der viechten pleter sint niht sô smal sam diu tannenpleter.
Sudhoff, a. a. O.
7, 279, 4
; Hilliger, Urb. St. Pantaleon
527, 43
; Ermisch u. a., a. a. O.
230, 31
; 250, 15
; 250, 23
; Rechn. Kronstadt
2, 166, 23
; Rohland, Schäden
541
; Welti, Stadtr. Bern
201, 3
; 488, 15
; Kocher, Rechn. Schönenwerd
358, 72
; Rennefahrt, Gebiet Bern
42, 26
; 343, 34
; 359, 3
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 279
; West, Dasypodius.
1989, 376
; Henisch
639
; Schwäb. Wb.
2, 55
; Schweiz. Id.
13, 54
/60.‒
Vgl. ferner s. v. abies
, abstehen
1, abstümlung
, afterschlag
1.2.
›Kahn aus dem ausgehöhlten Stamm einer Tanne‹.Bedeutungsverwandte:
weidling
Belegblock:
Bernoulli, Basler Chron.
4, 295, 22
(alem.
, 1449
): die [stroszroͧber] ertranckent sú, satzent sú in ein tennelin in iren hemlin uffrecht, santten sú gon Basel zuͦ schalckeit.
Merk, Stadtr. Neuenb.
120, 11
(nalem.
, 1616
): kein roß im tenlin zue füehren noch keinen weidling zu uberladen.
Schweiz. Id.
13, 60
/1; Dwb
11, 1, 1, 110,
Bed. 3.