stolpern,
V.
›stolpern‹; mehrfach ütr., z. B. ›sich an etw. stoßen‹; ›sich übereilen, verrennen‹.
Bedeutungsverwandte:
straucheln
; vgl.
beschlipfen
,
beschnaben
,
bestrauchen
,
gnappen
 1.
Wortbildungen:
stölpen
,
stolper
›unbegründete, flotte Aussage‹,
stölperlein
,
stolprian
, laut Dwb ›tölpischer Mensch‹; im u. a. Beleg für ein Kraut im Gedächtnis eines stolpernden Bauern.

Belegblock:

Luther, WA
6, 139, 11
(
1520
):
Es erbarmt mich aber unszer, das wyr durch solch Stolper denn gehorsam auff die peltz ermell bawen.
Ebd.
10, 3, 404, 9
(
1522
):
das mich wundert, wie er [Franciscus] so nerrisch unnd grob hie gestolpert hat, der sich hie hat in armut geben.
Ebd.
50, 514, 20
(
1539
):
so müsten wir sie [misbreuche] mit den pfoten und klauen fülen und drüber stolpern ?
Mieder, Lehmann. Flor.
835, 13
(
Lübeck
1639
):
Grosse Schuh an einem kleinen Fuß seynd zum stolpern gut.
Sachs
9, 24, 24
(
1544
):
Schaw dort thut er gleich einher stölpen.
Sachs
20, 40, 30
(
Nürnb.
1558
):
Ietzt fellt mir die wurtz wider ein: | Es wird gewiß ein stolprian sein, | Darmit mein weib den hirs wird gilben.
Ebd.
21, 40, 18
(
1558
):
Der bawer stolpert, als wöll er fallen [...]: Zwoho, zwohe! stolp stölperlin!
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 285, 12
(
Straßb.
um 1545
):
Cunz. Stolper nit, öchslin! Hurnw. Es ist hans. auch so haben die weltlichen der schinderei ein exempel von den geistlichen genommen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
509
(
Genf
1636
):
Stolpern [...] Cæspitare.
Luther, WA
28, 297, 13
 f.