plunder,
der
;
-s/-Ø
, auch
-n
.
1.
›Hausgerät, Kleidung, Bettzeug, Habseligkeiten‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
29, 19
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der [Nabuchodonosor] wirt nemen sine menige und wirt im abczyen sine plundirn und wirt zuvurin synen roub.
Chron. Köln
3, 692, 3
(
Köln
1499
):
di anderen vlouweden iren plunder alle umb in die stede wair si moichten.
Chron. Nürnb.
2, 151, 11
(
nobd.
,
1449
/
50
):
etlich fußgengel [...] brochten gar ein großen raub von plündern und allerlei hausrot und vil vihs.
Mayer, Folz. Meisterl.
20, 20
(
nobd.
,
v. 1496
):
Sie wand ir hend und raufft ir har | Und trang sich stetigs um die bar, | Zureiß all iren plunder.
Gille u. a., M. Beheim
332, 20
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da warf ich her und dar | die dek und ach den plunder, | ich lag und was gar munder.
Fastnachtsp.
821, 27
(
nobd.
,
15. Jh.
):
Darum beschlüss den blunder allen sand, | Dann soltent wir kumen um unseri hab, | Der schad gieng uns niemer ab.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
482, 4
(
nobd.
,
n. 1525
):
Weyters vor diser zeyt haben wir ain zuflucht gehapt zu den herren von Wyndshain mit unsern blundern.
Chron. Strassb.
981, 17
(
els.
,
1383
):
Sie mügent ouch von allen unsern ingeseßen burgern alle wochen zů wůcher nemmen von plunder, röcken, menteln.
Wickram
4, 44, 19
(
Straßb.
1556
):
es sind der kaufleut ein gantzer hauffen zůgegen [...] kaufen den blunder allen gar auff.
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 352, 24
(
schwäb.
,
1418
/
20
):
wie er sich halten soͤlte, als in der vicari gemant hett, im des schrybers blunder ze schiken, den er von ampts wegen innehet.
Chron. Augsb.
9, 59, 2
(
schwäb.
,
1544
/
5
):
dieweil sie aber an der antzal schwach und mit irem blunder und troß beschwert warendt.
Barack, Teufels Netz
7302
(
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Die pferd tuond si laden | Mit dem blunder der da ist.
Thiele, Minner. II,
13, 192
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
wer bleczt den alten blunder, | der wil sich nit mit nüwen cleydern müczen.
Geier, Stadtr. Überl.
190
. 28 (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
alsdann so mögen du und din husfrow mit wissen der buwhern üwer plunder ouch damit weschen lassen ungevarlich.
Schib, H. Stockar
43, 23
(
halem.
,
1519
):
min lantzlütt hattend öch ain schifflin bestelt und wottend dem land nach faren und dettend iern blunder darin.
Turmair
4, 137, 26
(
moobd.
,
1522
/
33
):
alles volk mit weib und kinden, mit allem troß und plunder, schiff und g‘schirr dadurch ziehen mocht.
Ebd.
4, 509, 3
:
mit mäuln eseln saumrossen und al dem viech, so mit plunder geladen wart.
Zingerle, Inventare
41b
, 23 (
tir.
,
1478
):
czwo truchen, dar in ligt allerlay plunder vnd masserey, sind verbettschafft.
Wackernell, Adt. Passionssp. St.
1, 868
(
tir.
,
v. 1496
):
Er lies mir hye seinen plunder | Und lawffet nackat da hin.
Voc. Teut.-Lat. z iiijr;
Maaler
319r
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 499
;
Crecelius
1, 182
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
47
;
Dief./Wü.
804
;
Pfälz. Wb.
1, 1037
;
Bad. Wb.
1, 271
;
Schwäb. Wb.
1, 1224
;
Schweiz. Id.
5, 114
f.;
Öst. Wb.
3, 485
f.
2.
›Beute-, Raubgut‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb.
2, 259, 21
(
nobd.
,
1449
/
50
):
wenn man dann wider haim zoch und fürten plündern, oder waz raub man bracht.
Tittmann, Schausp.
16
. Jh. 2, 253, 166 (
Nürnb.
1618
):
wir [...] wölln unter euch jetzunder | aus teiln in der stat den blunder.
Chron. Augsb.
4, 440, 15
(
schwäb.
,
1502
):
das schloß verprantens, und den plunder fůrten sie von dannen.
Winter, Nöst. Weist.
2, 955, 24
(
moobd.
,
1605
/
23
):
wo ein streichender diep in meines gnedigen herrn lantgericht, er ritt oder triebe oder plunder hett von gewant gelt und wie es alles nahmen hat, solche sachen [...] ist seiner gnaden alles verfallen.