knauf,
knof,
der
;-s/-e
(+ Uml.)1.
›Knoten, Schlinge zum Binden‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. knopf
Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 377, 20
(rib.
, 1578
): so trag ich ein geweft siden breit lein oben uber ein bonet mitten mit eim knouf von demselben swarze lein.
Thiele, Chron. Stolle
470, 21
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): dy mentele hatten dorch howen sweife, forne uffen unnd kort unnd uff den syten arme lochere mit breiten knouffen.
2.
›Kugel, kugelförmiger Gegenstand‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. knopf
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
39, 1
(preuß.
, 1399
): zu deme weysen bornsteynpaternoster, das unserm homeister wart, qwomen zu 7 knofen.
Luther. Hl. Schrifft.
Sir 45, 11
(Wittenb.
1545
): hieng viel güldener Schellen vnd Kneuffe
[›Granatapfel‹]
vmb her an jn / Das es klünge. Sachs
19, 197, 14
.3.
verziertes Ende, Griff, Fuß an verschiedenen Gegenständen, z. B. ›Säulenkopf‹; ›Schwertknauf‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. knopf
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
10, 22
(preuß.
, 1404
): 1 trinkhorn von einem uwer mit eynem obirgoldten knowfe.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
588, 24
(preuß.
, 1409
): 1 m. vor eynen nuwen knoff of unsers homeysters gezelt.
Chron. Köln
2, 511, 15
(Köln
1499
): umb die kneufe desselven luichters stain gegraven disse naevolgende verse.
Buch Weinsb.
2, 39, 26
(rib.
, um 1560
): min broder Gotschalk scleit in mit dem knoff sines swerdes ein blau auge.
Struck, Marienst. Wetzlar
1158, 21
(hess.
, 1495
): Calix festivalis myt eyner custodien, hait silbern kneuffe.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 269, 4
(Straßb.
1466
): zwyschen kroͤnlein vnd den kneuflein waren lewen vnd ochsen.
Drescher, Hartlieb. Caes.
231, 27
(moobd.
, 1456
/67
): do nam derselbe man das votervas und hieng es auff bey dem chnawff, do sach er von dem selben chnawff herab hangen ein guldein kebsen.
Joachim, a. a. O.
63, 24
; 554, 29
; Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 163, 6
; Buch Weinsb.
2, 220, 7
.‒
Vgl. ferner s. v. bauch
5, palmzweig
.4.
›kugelige Krönung eines Gebäudes, Turmspitze, Dachkrönung‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. knopf
Belegblock:
Joachim, Marienb. Tresslerb.
216, 17
(preuß.
, 1403
): 1 m. Peter moler vor den knof und fanen uf sent Bartholomen kirchen zu vorgolden.
Thiele, Chron. Stolle
522, 27
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): das was eyn husschen mit eynem dache unnd knouffe unnd driete sich umme, wy man wolde.
Lippert, UB Lübben
2, 1556, 7
(osächs.
, o. J.): mit 10 ph. geczalt, vor blech zcu deme knowffe uff den torm zcu den rathuse.
Rechn. Kronstadt
2, 660, 15
(siebenb.
, 1546
): pro uno pinnaculo vulgo Glisen Knof super turrim [...] 1 asp. 10.
Rechn. Hermannst.
342, 8
; Rechn. Kronstadt
1, 570, 13
; 2, 317, 20
. – Voc. inc. teut. n
iijv
.5.
›Kleiderknopf‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. knopf
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
507, 38
(preuß.
, 1434
): 10 silberin knoffe, 2 knoffe von brillen an den dyaconenracken.
Wyss, Limb. Chron.
36, 6
(mfrk.
, zu 1351
): di manne drugen wide unde lange kleider unde enhatten nit kneufe an den sunder an den armen hatten si dri kneufe, vir oder funf.
Hertel, Hall. Schöffenb.
2, 245, 20
(osächs.
, 1425
): Lorencz Melwitz quam vor gehegit ding vnde bot uff eyn willig phant als eyn bette, dry kussene, czwelff silberne knoyfe vnde dry silberne rynge.
Schwäb. Wb.
4, 524
.