kamrad,
kampfrad,
kamprad,
das
;–/-er
+ Uml., seltener -e
.›Rad (z. B. in einer Mühle) mit Zapfen, die in ein anderes Rad greifen, Zahnrad‹; ütr.: das Sternzeichen ›der kleine Bär‹.
Bedeutungsverwandte:
getriebe
mülstul
mülrad
radbeutel
schwingrad
wasserrad
wendelbaum
Syntagmen:
ein k. binden / machen / schneiden / zurichten; flikwerk / speichel am k., stöcke zu den kamrädern
.Belegblock:
Hilliger, Urb. St. Pantaleon
542, 42
(rib.
, 1659
): soll er machen ein kamprat sambt einem schwingrat mit allem zubehörendem holzwerk.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
147, 16
(osächs.
, 1570
/7
): Was aber die tegliche haushaltung der mühlen und das flickwerk, es sei an kampfraden, getrieben [...] und dergleichen anlanget.
Ebd.
148, 28
: Sie sollen auch die mühlen vorwahren, das sie das getreide nicht unter sich unter die kampfräder oder sonst unter die mühle röhren.
Luther, WA
30, 3, 206, 2
(1530
): so hat uns das kamprat bey dem ermel ergriffen und wirt uns fort reissen.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
122, 15
(nürnb.
, 1464
/75
): was [...] gepruchs im grunt oder ob dem wasser, am [...] welpaumen, kamprat, wagen [...] geschee.
Kläui, Urk. Hermetschwil
152, 18
(halem.
, 1579
): dagegen unterhält das kloster mülistuͦl, mülistein, kamreder, wendelböum.
Kottinger, Ruffs Etter Heini
1139
(ohalem.
, 1538
): hatt gott dermassen zamen g’schickt, | die speren wider ein andern g’richt, | kampf reder und den heren wagen.
Chron. Augsb.
8, 230,
A. 1 (schwäb.
, 1563
): Das wilde schwein, frisch und gesund, | Kam underm kampffrad da zu stundt.
Zingerle, Inventare
37b, 12
(tir.
, 1489
): Ain kambprad zu ainer hanntmül, zwen mülstain.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
259, 12
; Struck, Joh. Pfannstiel
155, 5
; Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 248, 3
; Rechn. Kronstadt
2, 652, 30
; Rwb
6, 1011
; Voc. Teut.-Lat.
q jr
; Schweiz. Id.
6, 489
.‒
Vgl. ferner s. v. arm
(der
) 7.