jarzal,
die
.1.
›Zahl der Jahre nach einer bestimmten Zeitrechnung‹; zu
jar
1.Phraseme:
merere jarzal
›Zählung nach Jahrhunderten‹, mindere jarzal
›Zählung innerhalb eines Jahrhunderts‹.Belegblock:
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
1, 29
(preuß.
, 1414
/22
): in der jorczal 1418 […] was her enpfangen vom treßeler.
M. Cunitia. Ur. Prop.
183, 37
(Öls
1650
): Wann aber eine Jahrzahl vor Christi Geburt gegeben / procedirt man wie oben.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 296, 19
(nobd.
, 1464
): Wer den handel weis, der siht nach der jarzal, was monz man nemen soll.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
368, 44
(nobd.
, 1513
, Hs. 16. Jh.
): so man nach der gepurt Christi im vierzehenden der mindern jarzal schreyben wurde.
Chron. Augsb.
1, 252, 30
(schwäb.
, 1362
): des jars alß man zalt nach der geburt Cristi unnsers lieben herren der mindern jartzal im zway und sächtzigisten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
115, 3
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): das dye histori nach der jarzall nicht an iren stetten mocht geschryben werden.
Nyberg, Birgittenkl.
2, 298, 44
(oobd.
, 1538
/40
): in was jarzall, monats vnd tags sy gestorben send.
Ralegh. America iijr,
18
; Hübner, Buch Daniel
6516
; Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 275, 4
; Gille u. a., M. Beheim
453, 139
; Chron. Augsb.
4, 7, 1
; 9, 11
; Koller, Ref. Siegmunds
326, 18
; Bauer u. a., Kunstk. Rud.
751
; Schwäb. Wb.
4, 85
.‒
Vgl. ferner s. v. ausbrennen
2.2.
›bestimmte Zahl von Jahren als Termin‹, (bei Menschen): ›Alter‹, (bei Zahlungen): ›Vertragsdauer, Zahlungstermin‹; zu
jar
3; 6.Syntagmen:
die j. behalten / bestehen / beweisen / erlangen / geben / innehaben; einer j. mit jm. überkommen
; an j. zunemen, geld auf die j. hinlegen, auf j. verleihen, zu seiner j. kommen
(›volljährig werden‹); binnen / inner / innerhalb der j.
; lon nach j.
; kinder j.
(›Volljährigkeit‹).Belegblock:
Chron. Mainz
1, 52, 2
(rhfrk.
, 15. Jh.
): daz merdeil under in binnen den vorgenant jarzalen zu eren und zu gemeinem notze der stat zu Mentze uberkomen werden.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 301, 35
(mosfrk.
, 1497
): und sal der dinst und jairzale bis nehstkomende wihenachten ane gene.
Behrend, Magd. Fragen
114, 21
(omd.
, um 1400
): Das kint ist neher zcu bewisen syne iarczal mit siner muter gezügnisse.
Köbler, Ref. Nürnberg
257, 7
(Nürnb.
1484
): so soͤllen sy in irer außuͤbung bleiben bis zu ende obgemelter iarzal.
Gerhardt, Meister v. Prag
21, 15
(Hs. ˹nobd.
, 1477
˺): Ihesus nam zcu an iartzal vnd in weisheit vnd an gnaden bei got vnd den leuten.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 131, 15
(halem.
, n. 1529
): so verwilligen wir die puͤntnuͤss uf ein jarzal oder des kuͤngs leben lang.
Welti, Stadtr. Bern
289, 23
(halem.
, 1446
): das dise satzung also die obgnant jarzal vß in kraft belib.
Morrall, Mandev. Reiseb.
32, 19
(schwäb.
, E. 14. Jh.
): Die pfaffen von dem selben tempel hond geschriben die jar zal von dem fogel, der da haisset Fenix.
Piirainen, Stadtr. Sillein
144, 16l
(sslow. inseldt.
, 1378
): Kynder iarzal ist dreyczehen iar vnd sechz wochē von ir gepurde.
Altmann, Wind. Denkw.
232, 28
; Köbler, Ref. Wormbs
177, 16
; Lamprecht, a. a. O.
1, 440, 3
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
244, 23
; Welti, a. a. O.
612, 4
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 3, 9
; Crecelius
2, 490
; Schwäb. Wb.
4, 85
; Rwb
6, 469/70
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 218
.‒
Vgl. ferner s. v. ausschaffen
1.