gottesgewalt,
der
,
auch
die
;
(für
der
)
/–
.
1.
›Machtvollkommenheit Gottes‹.

Belegblock:

Luther, WA
35, 431, 7
(
1524
):
der du bist dem vater gleich, | fur hynaus den sieg ym fleysch, | Das deyn ewig gotts gewalt | ynn vns das kranck fleysch enthalt.
2.
›Strafe Gottes‹; offen zu 3.

Belegblock:

Palmer, Tondolus
34
(
Speyer
um 1483
):
so er also sitzet ward er schnelliglich getroffen mit dem gotz gewalt (der jm sein suntlich leben [...] nit lenger wolt vertragen).
Serranus
87v
(
Nürnb.
1552
):
Gotsgewalt / vide Beruͤrnuß des Gotsgewalt.
3.
›höhere Gewalt, nicht vorhersehbares und nicht zu verhinderndes Elementarereignis (zumeist eine Naturkatastrophe)‹; sie gilt als Entschuldigung für das Nichterscheinen vor Gericht und bei Verzögerung der Leistung von Abgaben.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron.
28, 22
(
mfrk.
17.
/
18. Jh.
):
in dem erne da was große flut unde waßer uf erden, [...] also daz ez von wunderlicher godesgewalt was unde quam, daz di waßer also groß waren.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 1047, 5
(
mosfrk.
,
1456
):
wer u. gn. h. dinggericht zu rechter zeit nicht besucht, der ist verfallen vor 10 hl., es wer dan sach, das es gottesgewalt und herrennot were.
Winter, Nöst. Weist.
1, 184, 12
(
moobd.
,
1580
):
der ist uns vällig, [...] außgenumen es käme dann ain grosser gottßgewalt oder ungewitter.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
105, 26
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Wöllicher nicht zu den täding kumbt, so man das verrüeff, der ist verfallen lxxij, außgenomen eehaftige not oder gots gewalt.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
63, 30
(
smoobd.
,
17. Jh.
):
es soll ain jeder gerichtsman [...] bei dem rechten erscheinen; es wäre dann sach, das er aus verhinderung gotsgewalt, seiner grundherrschaft oder außer lands wäre.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 501, 29
;
Wopfner, Bauernkr. Tirol
12, 36
;
Rwb
4, 1017
.