1
gespan,das
;–/-span(ne)
.1.
›Zugvieh-, Pferdegespann eines Wagens‹; ütr.: ›Einheit von zwei Bezugsgrößen (Sachen oder Personen), die wie in einem Pferdegespann zusammenwirken‹; als Metonymie: ›Gespannführer‹.Syntagmen:
das g. etw. füren
›transportieren‹; huren und buben ein g. sein
; dem g. etw. geben, zwei glevien in einem g. verbinden
, [eine Anzahl] gespan(ne) pferde
; das g. des ablasses
(mit Bezug auf apoteker
), die hinterländischen gespanne
.Wortbildungen:
gespanzucht
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
443, 1
(preuß.
, 1428
): 3 grendelczochte, item 3 gespanczochte zcu dreyen wagen.
Ders., Marienb. Ämterb.
18, 17
(preuß.
, 1437
): Im schirhusse: item czu dren gespan pferde mit 12 ledern selen und 12 czomen, 3 setel.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
257, 23
(preuß.
, 1403
): 13 m. den 6 gespan uf rechenschaft gegeben, die do holz furen.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
123, 35
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): geg(even) aldae IIII gespanne p(er)den zu eyme gaintze(n) jae(r) IIIIc XIII mald(er) eve(n), das sy van essent eyn jae(r) lanck.
Thiele, Minner. II,
30, 213
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): want gelove so starc verbint | zwey gheleive in eim ghespan | das ir ein neit doen inkan | des der ander nit inwilt.
Hertel, Hall. Schöffenb.
2, 531, 21
(osächs.
, zu 1451
): wie das Hans Becker vnde dy hynderlendisschen gespan, die eyn phert hir in gerichte vndir ome angefangit hattin, [...], yn sone von deme selbeten rate gutlichin entscheiden sint.
Sudhoff, Paracelsus
7, 417, 5
(1529
): fliehet von apotekern, dan [...] es ist ein gespann des rechten ablaß.
Henisch
1565
(Augsb.
1616
): Huren vnd Buben ein gespan.
Ziesemer, a. a. O.
591, 1
; 599, 14
; Joachim, a. a. O.
267, 1
; Schwäb. Wb.
3, 533
.2.
›Gerüst‹; im einzelnen: ›Dachstuhl‹; ›Fach im Dachstuhl‹; ›Geviere, Schachtzimmerung‹.Bedeutungsverwandte:
1
balke
fach
trager
unterscheid
gesperre
Wortbildungen:
gespänst
gespenst
) ›Bogen eines Gewölbes‹ (a. 16. Jh.).Belegblock:
Rennefahrt, Stadtr. Bern
407, 13
(halem.
, 1408
): dasselb hus und turne in ziegel teken, und oͧch den andren turn in der selben stat mit einem guͦten gespan, buͥninen, tuͥren und stegen machen.
Henisch
1565
(Augsb.
1616
): Gespan / Balck / Traͤger / interstitium tignorum, ein fach oder vnterscheid oben an der Decken.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz S.
128
(mslow. inseldt.
, 1492
): so er den haschpll also daruber geseczt hath: Als dan soll er angennde ein gespon leg(e)nn auff das wenigist.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
130
(niederung. inseldt.
, 1573
): so mag solcher Schacht / [...] mit des Perckhmaisters willen / abgetragen werden / biß er die gespon mit seinen vier Almen widerumb findet / vnd aufrichtet.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
139
f.; Schweiz. Id.
10, 243
.3.
›bestimmte Menge, möglicherweise eine Armladung von Gegenständen‹.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
72, 12
(preuß.
, 1445
): czwu hacken, item 9 gespan zelen und czome.
Struck, Klöster
140, 13
(mosfrk.
, 1567
): Etlich gespan reiff, fuderich, bandtweiden, faßdauen undt buddenstucker.