gebruch,
gebroch,
der
;-(e)s/-e
;zu
mhd.
gebruch
›Abgang, Mangel, Fehler, Schuld‹
(Lexer
).1, 761
1.
›Bruch, Riss, Quetschung am menschlichen/tierischen Körper, an Körperteilen‹; zu
1
bruch
3.Belegblock:
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
231r, 23
(md.
/oobd.
, 1446
/8
): alle andere bunden, dy do geschen / ann denn gepruch des hirenß schedelß, / muigen gehelt werren mit eim czunehen / vnd mit puluer von kalg.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
7, 2
(oobd.
, 1349
/50
): doch wellent etleich maister, daz daz hirn hab enpfinden seins gepruches, wenne man ez zepricht.
Schmitt, Ordo rerum
293, 11
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 140
; Dief./Wü.
605
; Brinckmeier
887
; Schwäb. Wb.
3, 137
; Öst. Wb.
3, 1129
.2.
›Mangel, Gebrechen, Schaden‹; zu
1
bruch
5;Bedeutungsverwandte:
brech
1
brechen
brest
der
) 2, 2
brust
gebrechen
der/das
) 1, gebrest
gebrust
1
mangel
Syntagmen:
g. an hafer / hering / narung / schmalz
.Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
83, 27
(preuß.
, 1406
): 8 m. vor eyne last heiring, als der kochmeister an hering gebroch hatte.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
129, 36
(thür.
, 1474
): Worde abir Claußen [...] an der bewisunge gebruch werden.
Thiele, Chron. Stolle
93, 9
(thür.
, 3. Dr. 15. Jh.
): was sy kummers unnd grosses gebrochs zu isenache geledn hette.
Chron. Nürnb.
2, 328, 15
(nobd.
, 1449
/50
): wir hetten auch gebruch an smaltz.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
13, 5
(Nürnb.
, 1446
): aber eyn geproch ist in der witwenschaft: das du niht hast gelobt, witwe zu bleiben.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
75, 42
(nobd.
, 1523
): ob ein fischer gepruch het an seinem fischgezeug.
Sachs
4, 31, 11
(Nürnb.
1534
): Ach Gott, wie an gepruch, | On mangel, reich, schön und untadelich, | Wie volkummen, wunsam und adelich | Sind, herr Gott, deiner hende werck.
Ebd.
16, 260, 5
(Nürnb.
1562
): Als an nahrung war groß gebruch.
Chron. Augsb.
3, 404, 22
(schwäb.
, zu 1473
): den werkluten ist befolhen, alle schrancken vor der statt nottdurfticlich zuͦ versorgen und an allen ortten, da gebruch ist, zuͦ verneuen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
88, 11
(Basel
1494
): Dann du nit fyndest eynen stadt | Inn dem es yetz nit übel gat | Do nit abnaͤm syg / vnd gebruch.
3.
›Streit, Zwist, Auseinandersetzung‹; vgl.
gebrechen
(der/das
) 4.Bedeutungsverwandte:
gebrest
Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
61, 5
(omd.
, 1464
): uf das die leute, wes gebruche czwischen in sein wurde, dester gutlicher und one czwitracht entscheiden mogen werden.