darnach,
danach,
selten mit unorganischem -t
(darnacht, danacht
), Adv.
1.
Temporaladv.: ›danach, darauf‹, teilweise vage: ›später‹; vereinzelt auch speziell: ›nach dem Tod‹.Bedeutungsverwandte:
folgends
nachgehends
nachher
nachmals
Gegensätze:
davor
jezt
jezt
vor
voran
Syntagmen:
d. über eine weile, d. über unlang
; donnerstag / tage / zukünftige zeit d
.Belegblock:
Schöpper
46b
(Dortm.
1550
): Dainde. Nachmals darnach folgends nacher nachgehends.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 8, 13
([Worms
1521
]): haben sy dises gifft nach seinem todt vber yne außgegossen der hoffnu͂g sy woͤllen bey den nochkommen vnd auff zuͦkünfftige zeit danoch recht behalten.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 98, 6
(Leipzig
1537
): Das du uns wolst gnediglich, | Itzund dein gnade geben, | Und darnach das ewig leben.
Chron. Strassb.
23, 6
(els.
, 1362
): der waz ein wip, daz devant man nie untze daz er wart ein kint tragen und ouch daran strab, donoch wart es kuntlich.
Bernoulli, Basler Chron.
4, 260, 6
(alem.
, 1446
): Item an dornstag donoch brach der furst mit den sinen uff.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 81, 11
(Hagenau
1534
): Weil der leffel new ist / so brauchet yhn der koch / darnach wenn er alt ist / so wirfft er yhn ynn das fewr.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
172, 4
(moobd.
, 1473
/8
): Sy ward ett kindleins schwanger, | der darnach ward ein held gar unvertzagt.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
123, 33
(tir.
, 1464
): Ich [...] wil noch nur ains sagen, das da geschach an der nechsten nacht dar nach.
Ebd.
98, 19
: Du solt iczund deinen leichennamen peinigen [...] durch die pueswertikhait, das du dar nach ewikchleichen getröstet werdest inn dem reich gottes.
Qu. Brassó
5, 99, 9
(siebenb.
, 1603
): auf den Grünen Donnerstag, an welchem es auf dies Welt kommen ist. Darnoch ist sein Leben gewesen 3 Tag und 6 Wochen.
Fischer, Brun v. Schoneb.
841
; 2411
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
247
u. 765; Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 309, 10
; Karnein, Salm. u. Morolf
473, 5
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
31, 2
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
249, 36
; Thür. Chron., 1v,
14
; Mathesius, Passionale
35r
, 30; Dienes, E. Gros. Witwenb.
26, 18
; Menge, Laufenb. Reg.
4955
; Chron. Strassb.
15, 20
; 37, 20
; Schmidt, Rud. v. Biberach
113, 21
; Plant u. a., Main. Naturl.
298
ra 28; Sappler, H. Kaufringer
3, 93
; 4, 179
; 13, 413
; 14, 120
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 2, 3339
; Fichtner, a. a. O.
80, 7
; Munz, Füetrer. Persibein
22, 1
; Bauer, a. a. O.
13, 15
; 52, 29
; 90, 40
; 105, 17
; Serranus
47v
.‒
Vgl. ferner s. v. 3
aber
1, abfal
3, ablassen
6, ablösen
4, abstossen
12, acker
2, amazone
, anleite
2, apokalypse
, auferkicken
, jezt
2.2.
Modaladv. zur Kennzeichnung einer Reihenfolge: ›ferner, außerdem, danach‹; offen zu 1.Bedeutungsverwandte:
dannenthin
item
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler Apok.
19408
(nrddt.
, 14. Jh.
): Des heizet her durch sin valsch gezok | In kriescher zungen Antemok, | Aroyme, darnach Thitan.
Löffler, Columella/Österreicher
1, 143, 19
(schwäb.
, 1491
): DEr alber bom fuͤrott aller bast die winreben, dar nach der fulboͮm, darnach die asch.
Klein, Oswald
68, 13
(oobd.
, 1417
): o ausserweltes G, | so freust du mich glich inn der seele grund; | Darnach ain edel R und E | [...] An end der wort zwai T beslossen han die treu.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
316, 13
; Piirainen, Igl. Bergr.
30b
, 13; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl 6;
Menge, Laufenb. Reg.
2454
; 4767
.‒
Vgl. ferner s. v. 2
asch
, dannenthin
2, item
(Adv.).3.
Kausal- bzw. Konsekutivadv.: ›demgemäß, dementsprechend, demnach, demzufolge‹.Belegblock:
Luther, Hl. Schrifft, Ezech.
11, 20
(1545
): Auff das sie in meinen Sitten wandeln, vnd meine Rechte halten, vnd darnach thun.
Froning, Alsf. Passionssp.
3357
(ohess.
, 1501 ff.
): Ich ben ein Jude, nicht eyn heyde: | dannach wel ich recht bescheide!
Klein, Oswald
120, 20
(oobd.
, 1421
): Wann ich [...] betracht | des bildes form [...] | wie es der maister hat bedacht, | und darnach genzlich wirt volbracht.
Kummer, Erlauer Sp.
2, 210
(m/soobd.
, 1400
/40
): O suͤßer fuͤrst auz der engel lant [...] | dein gnad ist michl und prait [...] | dar nach so hab ich mir gedacht, | das wir frue und spot | leben wellen nach deinem pot.
Piirainen, Igl. Bergr.
28, b
, 19 (slow. inseldt.
, 16. Jh.
): vnd dem vinder sol man Raumen ain lehen, yetweder seiner grueben, der darnach ist.
Bauer, Imitatio Haller
90, 26
(tir.
, 1466
): Ist das du die czell vnd dein ainiges geistleichen lebens, so gewinstu darnach grosse freud vnd trostung.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
22
; Cirurgia H. Brunschwig
16
ra, 22; Menge, Laufenb. Reg.
1650
; Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 108, 21
; Eschenloher. Medicus
14, 20
; Dietz, Wb. Luther
1, 406
; Pfälz. Wb.
2, 68
.‒
Vgl. ferner s. v. ässen
, landvolk
3, landman
6, tanne
1.4.
Pronominaladv., teils in Distanzstellung (da [...] nach
); vielfach als Korrelatausdruck mit Hinweisfunktion auf nachfolgenden Inhaltssatz mit das
; ›danach‹.Syntagmen:
d. fragen / halten / jagen / leben / richten / ringen / schnappen / sinnen / stellen / streben / suchen / trachten / werben
.Belegblock:
Heydn. maister 7r,
19
(Augsb.
1490
): Saget / er het mit alles fleis vnd arbeit darnache gestelt das er in seinem tod beweinūg vn̄ klag seiner freünd nit entwerdt werde.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
241, 15
(oobd.
, 1349
/50
): si [...] ezzent doch flaisch haimleich an dem freitag: dâ sint si gar girig nâch.
Weber, a. a. O.
4
(moobd.
, 1478
/84
): Mit pett vnd ger si alle darnach rungen, | das er pey in pelib nw in dem lannde.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
28
(mslow. inseldt.
, 1537
): Die wail [...] haben wir [...] fur nutzlich Erkhenndt, das man [...] die pergkhenndel mit einem trewe(n) [...] pergkmaister versehe [...], sich [...] in allen Furfallenden hanndlungen darnach hab zu richten.
Koller, Ref. Siegmunds
64, 12
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
846
; Piirainen, a. a. O.
26a
u. 85; v. Groote, Muskatblut
97, 13
; Schmidt, Rud. v. Biberach
172, 17
; Heydn. maister
30v
, 10; Klein, Oswald
27, 18
; Weber, Füetrer. Poyt.
212, 1
; Göpfert, Wb. Katechismus
47
.‒
Vgl. ferner s. v. andächtigkeit
2, anrichten
8, auge
11, auserkoren
(Adj.) 1, jagen
6, lage
3.5.
Relativadv.: ›je nachdem wie, abhängig davon wie‹.Belegblock:
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
63, 3
(Frankf./M.
1568
): Der Messerschmidt. Jch mach Par messer wol beschalt / | Koͤstlich vnd schlecht / darnach mans zalt.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
239, 2
(osächs.
, 1570
/7
): Der birkensamen ist [...] reif, darnach es jahret und wittert.
Sappler, H. Kaufringer
22, 38
(schwäb.
, Hs. 1472
): in der tiefen helle sint | leiden und wonung manigvalt | [...] wan ieglicher leiden hat, | darnach und dann sein schuld stat.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
80, 3
(Augsb.
1553
): Schneit aús ainer biren 8 oder 12 schnitzlach, darnach die bir grosß jst.
Qu. Brassó
5, 133, 25
(siebenb.
, 1550
): Der Rat soll des Farrherrens seinen Wein, den er auf will tuen, koren, und darnach er wert geschätzt wird, soll er ihn geben.
Keil, Peter v. Ulm
38
; Haltaus, Liederb. Hätzlerin
2, 80, 16
; Stopp, a. a. O.
62, 10
; 65, 2
; Primisser, Suchenwirt
32, 47
.‒
Vgl. ferner s. v. ansehen
(V.) 3.6.
möglicherweise Temporaladv.: ›damals; damals noch‹.Alem.
Belegblock:
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 11, 4
(halem.
, 1508
/16
): Nun fuͦrt man dem keiser us alle unliegenden provincen [...] spis zu. Darum wandent Helvecẏ vor dem wasser; es was ouch denacht keni frucht in dem feld zitig.
Heidegger. Mythoscopia
22, 8
(Zürich
1698
): Danahen / weist man von den Romanen keine aͤltere / alß die in Griechischer Sprach verfast worden.
Bernoulli, Basler Chron.
4, 195, 31
.