behausung,
die
;
-Ø/-en
.
›Gebäude, das einem Menschen Schutz oder Obdach bietet, Unterkunft; Wohnung, Haus; Niststätte von Vögeln‹; in Einzelfällen ›Burg, Schloß‹; auch metonymisch, dann: ›Haushaltung, Hof‹ sowie ›Beherbergung‹.
Bedeutungsverwandte:
ansiz
,
bau
 8,
beherbergung
 2,
einzug
 4,
gemach
(
das
) 2,
haus
 3,
hauswonung
,
heimwesung
,
herberge
 5,
hütte
,
siz
,
unterschleif
,
wonstat
,
wonung
.
Syntagmen:
(die) b. abbrechen / annemen / anzünden / bauen / bessern / erhalten / freien / haben / lassen / verkaufen, jm. eine b. geben / abdringen / verschaffen, seine b. in einer stat haben, b. in guten bau brengen / halten
;
b
. (Subj.)
wüste werden, b. bei jm. sein
;
sich einer b. begnügen
;
sich mit einer b. versehen
,
in seine b. gehen / einziehen / kommen, jn. in seine b. nemen, in seiner b. haben / halten, j. (dieb) in eine b. brechen / steigen, etw. in eine b. bringen / füren / legen, jm. etw. zu einer b. antworten, zu b. gehen, jn. zu b. annemen, etw. zu einer b. gehören, bei seiner b. aussagen / zeugen
;
b. der drachen / teufel
;
alte / eigene / gewönliche / gute / kleine / köstliche / neue / niedere / schlechte / schöne / unausgebaute / ziemliche b
.

Belegblock:

Schöpper
71b
 (
Dortm.
1550
):
DOMVS. Hauß behausung wonung sitz / haußwonung wonstatt heymwesung.
Kurz, Waldis. Esopus 
2, 31, 26
(
Frankf.
1557
):
Der erste Wiert, so jm fuͤr kem, | In mit jm in sein bhausung nem.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
117, 11
(
thür.
,
1474
):
Als ir uns zcweyer parth schrifftliche zcusage zcu eyner halbin hofe unde zcu eyner behusunge darzcu gehorende gesant habit.
Ebd.
183, 15
:
als er eyn vorlimunt man sy unde sie gestollen habe in syner behusunge funden habin.
Ebd.
202, 3
:
daz er den genanten Mattißen, synen son, in syner behusunge unde an synem brote […] vore unde auch nach der tad geleden […] hat.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 34, 13
 (
Wittenb.
1545
):
vnd wird
[Paläste der Herren zu Edom]
eine Behausunge sein der Drachen.
Ebd.
Apg. 1, 20
:
Jre Behausung müsse wüste werden / vnd sey niemand der drinnen wone.
Ebd.
Offb. 18, 2
:
Sie [Babylon] ist gefallen […] / vnd eine Behausung der Teuffel worden.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 675, 10
(
alem.
,
um 1380
):
herzog Luͥpolt hat Růdolf […] die burg ze Regensperg ze einer behusung in geantwuͥrt.
Welti, Stadtr. Bern 
434, 19
(
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
Das dhein froͤmder pettler behust noch zů behusung angnomen soll werdenn.
Kläui, Urk. Hermetschwil
113, 14
 (
halem.
,
1554
):
das wir uns einer behusung wie von altem har uff dem hofe benügen söllten.
Roloff, Brant. Tsp. 
2413
(
Straßb.
1554
):
Ir Helden es ist euch glücklich gangen | […] | Wolauff wir went wider zů behausung gon.
Wickram 4, 
26, 13
(
Straßb.
1556
):
Als bald nuͤn das mal vollendet worden […] sind [die gaͤst] demnach von hoff geschaiden / yeder inn sein behausung gangen.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
24, 16
(
Basel
1494
):
Diogenes vil maͤhtiger was | Wie wol sin bhusung was eyn faß.
Goldammer, Paracelsus
5, 9, 15
(
1530
):
allen voglen ein libliche behausung.
Maaler
55v
(
Zürich
1561
):
Behausung (die) Ein ort darinn man wonet. […] Schlaͤchte behausung / Vast ein enge herberg und hütten.
Unger, Richtes Stig
108, 2
(
schwäb.
,
15. Jh.
):
Der muller gewynnt ouch wazzer und machet die wur; abwerck, rynnen oder behusung bessert der herr.
Chron. Augsb.
7, 422, 19
(
schwäb.
, zu
1564
):
er hat ainem erlichen […] man sein costliche und unausgebaute behausung, die ine, den pauherrn […] mer dann zwaintzig tausent gulden kost und verbaut hat, […] abgetrungen.
Rot
345
(
Augsb.
1571
):
Reception, Wider auffnemung / einzug / behausung / beherbergung / das einkeren.
Rauwolf. Raiß
26, 1
 ([
Lauingen
]
1582
):
Es haben auch die jnnwohner nidere behausungen / […] vnd oben gantz flach […] / welche fur die Taͤcher mit einem oͤsterich bedecket / das man darauff (so weit die behausung) kan vmbgehn.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
121, 28
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Sannd Andre, dy statt […], darinne der bischolff seyn pehawsung hette.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 216, 27
(
oobd.
,
1570
):
wie dann sonderlich die behausung vnd garten vngeacht des vermainten nichtigen khauffs zum closter eingetzogen […] worden.
Ebd.
2, 229, 14
(
schwäb.
,
um 1522
):
da zerfiert der wind daz feuͤr, daz es al stedel vnd die gantzen behausung anzindet bis an ein stadel.
Auer, Stadtr. München Anh.
2, 48, 3
 (
moobd.
,
1343
):
ain yeder, so ain haimbliche grueben in seiner behausung gegen aim nachtbarn machet.
Niewöhner, Teichner 
323, 39
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
wie vil ein herr behausung hat, | so hat er doch ein haupt stat | da man in vindet aller maist.
Uhlirz, Qu. Wien 2, 2, 
3541, 10
(
moobd.
,
1453
):
den [slifstain] jecz Erhart Wehinger […] innhat, mitsambt der mul und der behausung.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. 
65, 8
(
moobd.
,
1478
/
81
):
Pippinus der gross; der het seinen maisten hof oder behawsung zu Köln.
Turmair 5, 
138, 32
(
moobd.
,
1522
/
33
):
war sein [Kaiser Karl] hofhaltung und behausung gemainiglich bei den kriegsleuten, rittern und knechten im veld.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
136, 32
(
m/soobd.
,
1547
):
eß soll in der haiden keiner mehr dan ein gwidt […] oder alß vill zu seiner behausung vor alters gehört hat, haben.
Köbler, Ref. Wormbs
27, 9
;
Kollnig, Weist. Schriesh. 
67, 8
;
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. 
159, 4
;
Grosch u. a., a. a. O.
139, 14
;
142, 35
;
274, 23
;
Küther, UB Frauensee 
316, 1
;
351, 22
;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
235, 30
;
Mayer, Folz. Meisterl.
15, 12
;
Anderson u. a., Flugschrr. 16, 
5, 16
;
24, 2, 20
;
Welti, a. a. O.
483, 30
;
Boos, UB Aarau 
311, 12
;
Merz, Urk. Lenzb.
90, 8
;
133, 5
;
137, 7
;
Köbler, Ref. Nürnberg
60, 14
;
Chron. Augsb.
7, 374, 17
;
Dirr, Münchner Stadtr.
424, 21
;
Uhlirz, a. a. O. 2, 2, 
3019, 6
;
Bischoff u. a., a. a. O.
17, 25
;
Rintelen, B. Walther 
23, 20
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
78, 14
;
Voc. Teut.-Lat.
q vjr
;
Maaler
430v
;
Schwartzenbach
J iiijv
;
Ulner
246
;
Hulsius 
H iijr
;
Pfälz. Wb.
1, 656
;
Schwäb. Wb.
1, 774
.
Vgl. ferner s. v.
ableitung
 1,
annemen
 1,
arm
(Adj.) 4.