ausgus,
der
.1.
›das Herausströmen von etw. (z. B. Blut), die Strömung‹; als Metonymie: ›Strom (z. B. von Blut)‹; vgl.
ausgiessen
1.Syntagmen:
a. des blutes, der barmherzigkeit
(ütr.); rauschender / tobender / starker a.
Wortbildungen:
ausguswasser.
Belegblock:
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
424, 23
(els.
, 1362
): Do stophete der richter sin antlit mit sinem mantel, wenne er den grossen usgus des blůtes nút moͤhte gesehen.
Ebd.
518, 34
: dirre Laurencius lag uf dem fure vnd lobe mit allen flisze got vnd loschete das fúr mit dem usgusse des blůtes sins libes.
Maaler
42r
(Zürich
1561
): Außguß. Effusio, [...]. Außgußwassers. Effusio aquæ.
Schwäb. Wb.
1, 475
.2.
›(auf die Straße) geschütteter Abfall, Unflat‹; vgl.
ausgiessen
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausgespüle
ausgies
Belegblock:
Köbler, Ref. Nürnberg
319, 3
(Nürnb.
1484
): Von beschedigung des auszwerffens vnnd auszgusse. an personen oder gut die zubekerẽ und zewandeln oder gepurliche straffe derhalb zeleiden.
Winter, Nöst. Weist.
3, 131, 21
(moobd.
, 1671
): alle haußgeseßene [...] sollen kain gegoßnen äschen oder sonst andere übl schmekende sachen wie auch ainigen außguß auf die strassen [...] giessen.
3.
“›Ausguß, das Erz, das beim Schmelzen in das eiserne Pfännlein geschöpft wirt‹“ (so das Glossar zu Löscher, Erzgeb. Bergr.
); als fachsprachliche Spezialisierung an 1 anzuschließen.238
Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
145, 4
(omd.
, 1554
): Ausgüsse gehen nicht den schichtmeistern, auch nicht den vorlaufern, sondern den gewercken zue guet.
4.
›Verbreitung von etw., strahlendes Ausbrechen von etw. (z. B. Licht)‹; vgl.
ausgiessen
4.Belegblock:
Bihlmeyer, Seuse
243, 15
(alem.
, 14. Jh.
): wie die liechten Cherubin und ir geselschaft hein einen liechten influz und usguz mines ewigen und unbegriffenlichen liehtes.