aufschieben,
V., unr. abl.
1.
›etw. zusammenschieben, aufhäufen; (Wasser) stauen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
aufschaufeln
 1.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
106, 13
(
m/soobd.
,
16. Jh.
):
So ain perkgenoß schütt aufschueb und ain andern perggenossen zu schaden schüttet.
Patocka, Salzwesen.
1987, 120
(
um 1582
/
5
):
das siess einfahlend wasser [...] am nidristen ohrt aufschieben, vnd zuruckhtreiben.
Preuss. Wb. (Z)
1, 254
(a.
1406
).
2.
›etw. nach oben schieben‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
514, 23
(
preuß.
,
1452
):
an der selben sylbern kethen uffgeschoben gulden rinke 86.
3.
›jm. etw. zuschieben, aufladen‹.
Bedeutungsverwandte:
auflegen
 9,
aufwenden
 3,
zumessen
,
zuschreiben
; vgl.
aufladen
 2.
Syntagmen:
jm. den eid a.

Belegblock:

Ulner
47
(
Frankf.
1577
):
Aufflegen. Zumessen / schuld geben / auffscheiben
[= aufschieben?]
/ auffwenden / zuschreiben.
Rwb
1, 935
(a.
1553
).
4.
›etw. aufschieben, zeitlich zurückstellen; etw. (einen Rechtsfall) an eine höhere Instanz verweisen‹.
Bedeutungsverwandte:
aufhalten
 18,
aufschlagen
 17,
aufziehen
 13 (mehrmals),
einhalten
(s. v.
innehalten
 6),
erstrecken
 2,
prorogieren
,
verhalten
,
verlängern
(mehrmals),
verrücken
,
verziehen
,
zurükziehen
; phras.:
in die harre ziehen
; vgl.
ableinen
 6,
anstellen
 11,
aufschmötzen
,
aufschürzen
 3,
aufstössig machen
(s. v.
aufstössig
 4)
auftägeln
,
auftrölen
 1.
Syntagmen:
die hochzeit / klage / sache / victorie, das gericht / recht / urteil a.
Wortbildungen:
aufschiebung.

Belegblock:

Schwartzenbach
C iijr
(
Frankf.
1564
):
Auffschieben. [...]. Ein auffschub nemmen / sich was eim zu thun seyn wil / mitler weil haben zu bedencken.
Weise. Jugend-Lust
127, 9
(
Leipzig
1684
):
darbey unsere Victorie auf etliche Monat aufschoben wuͤrde.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
175, 13
(
Nürnb.
1548
):
das mans nit auffschiebe / vnd dencke: Ey ich hab noch zeyt gnug.
Völker, Antichrist
1309
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
daz er [gott] sein gerichte auf schúbet.
Grimm, Weisth.
5, 587, 3
(
1501
):
[igliche partei, die wider einander sint] holen solich urteil die si ufgeschoben haben.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
82, 36
(
tir.
,
1464
):
pat da den richter, das er vnser vrtail ein chlaine weil auf schüb.
Leidinger, V. Arnpeck
638, 38
(
moobd.
,
v. 1495
):
do hat er di sach lenger aufgeschoben und ist am aufartag [...] gen Linz gefaren.
Chron. Nürnb.
5, 594, 14
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
204, 27
;
Chron. baier. Städte. Regensb.
215, 34
;
217, 8
;
Serranus
19r
;
Schwartzenbach
C iv
;
Rot
305
;
306
;
341
;
342
;
Ulner
411
;
Dietz, Wb. Luther
1, 143
;
Rwb
1, 935
.
5.
›jm. etw. (z. B. den Lohn) vorenthalten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abhalten
 3,
abheimsen
,
abstricken
 3,
abziehen
 20,
achterhalten
,
auferheben
 7,
aufhalten
 17.

Belegblock:

Rwb
1, 935
(a.
1517
).