anzannen,
V.;
zu 1
zannen
›den Mund aufsperren, dabei die Zähne zeigen‹ (Dwb 15, 256
).1.
›jn. mit verzerrtem Gesicht anherrschen, anfahren, anfauchen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anschmerzen
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
50, 6
(preuß.
, M. 14. Jh.
): myn antlitze habe ich nicht gewant von den, dy mich anzanten und uf mich spegen.
Palmer, Tondolus
87
(Speyer
um 1483
): die tufel [...] kertent sich zu ir vnd zantent sy an heßlich.
Kurz, Waldis. Esopus
4, 96, 107
(Frankf.
1557
): Die [...] lose Buben, | Eintrechtig sie sich baldt erhuben, | Mit murren, schnurren sie anzanten.
Mayer, Folz. Meisterl.
95, 96
(nobd.
, o. J.): Ich rat dir, man, ob dich an zant | Dein weib und um dich mauset.
Sachs
21, 22, 27
(oobd.
, 1557
): Ich wil imd seiten noch baß spannen, | Wenn ich in [teuffel] heßlich an thu zannen.
Bihlmeyer, Seuse
252, 7
(alem.
, 14. Jh.
): Wie dik hast du dien anzennenden vienden isninú gebiss in geschlagen.
Kurz, a. a. O.
2, 28, 10
; 4, 49, 114
; Fischer, Folz. Reimp.
18, 119
; Sachs
17, 59, 26
; Banz, Christus u. d. minn. Seele
274
; Barack, Zim. Chron.
4, 220, 33
; Maaler
28r
; Schwäb. Wb.
1, 287
.2.
›jn. herausfordern‹.Bedeutungsverwandte:
anrennen
bestehen
Belegblock:
Mayer, Folz. Meisterl.
2, 44
(nobd.
, v. 1496
): Sol von mir werden dar ge spant | Gen ydem der mich ye an zant.