ameise,
die
;-/-n
;54
. Neben Varianz der Schreibung gibt es einen hohen Grad volksetymologisch bedingter Wortbildungsvarianz, darunter
Schreib- und Wortbildungsvarianz sind nicht in allen Fällen klar trennbar.anmeis, anbeis, anbis
, (vgl. wieder Dief./Wü.
).›Ameise, kleines staatenbildendes Insekt‹; das emsige Tätigsein des Insektes gilt als sein Charakteristikum.
Zur Wortgeographie von Ameise in den heutigen Mundarten vgl. Dwa 5; dazu: Schubart, Deutscher Wortatlas: Die Ameise. Diss. (masch.) Marburg 1945; Schumacher, Sprachliche Deformation und Formation [...]. In: Dt. Wortf. in europ. Bezügen
2,
Gießen 1963, 301-316.Syntagmen:
bären essen a.; a.
(Subj.) beissen / kriechen, zusammenlesen / sammeln korn, tragen schwer, vereinen sich, haben einhelligkeit / freundschaft / galle / ordnung, seichen jn. an, legen sich an bäume; sich der a. weren; eine a. zum kamel machen; ein haufen a.; kleine a.
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft. Sprüche
6, 6
(Wittenb.
1545
): GEhe hin zur Emmeissen du Fauler / sihe jre weise an / vnd lerne.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
121, 18
(osächs.
, 1570
/7
): Ir sollet erkennen siechthumb, wann sich die spinnen, raupen, zweifelter, amessen oder ander ungezifer an die jungen beume legen.
Bihlmeyer, Seuse
469, 12
(alem.
, 14. Jh.
): der liehte himel machet die anbeis kriechen
(möglicherweise volksetymologische Anlehnung an
anbeis, s. d.).
Bartsch, Reinfrid
12886
(halem.
, Hs. 14. Jh.
): ez treit ein klein ameizelîn | nâch sîner mâze, ist mir bekant, | swœrer denn ein helfant.
Barack, Teufels Netz
1329
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Min kraft ist als klain getan | Als ain anmaisz ains saicht an.
Haas u. a., Erasmus / Jud. Klag A, IIIv (
Zürich
1521
): Was burgerlicher vñ staͤttlicher ordnung / was gmeiner früntschafft vñ einhellikeit die omeysen vnnd ouch die bynlin haben / ist jederman gnůg kundt vnd offenbar.
Sappler, H. Kaufringer
32, 124
(schwäb.
, Hs. 1472
): mich hett ain amaiß danider | gestossen mit irem fuoss.
Henisch
64
(Augsb.
1616
): Ameiß / ein kleines kriechend thierlein / formica [...]. farmeiß [...] vnd entlich ameiß oder g. emeiß / daher emeissig vñ embsig kompt.
˹Sprichwörtlich: Ebd.:
Ameissen haben auch gall / es moͤchte ein Schaff zuͤrnen. [...] Ein ameiß wirt zum Cameln gemacht / dz ist / auß einem geringen dinge wirt etwas grosses gemacht [...] In einer leren Toñen / findt man seltẽ ein hauffen ameiß.
˺
Gille u. a., M. Beheim
199, 90
; Mayer, Folz. Meisterl.
86, 66
; Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
162, 32
; 301, 15
; Gereke, Seifrits Alex.
5597
; 6673
; Maaler
15v
; Schwäb. Wb.
1, 164
/65; Dietz, Wb. Luther
66
; Dief./Wü.
54
.