afterreue,
die
.1.
›Reue, Leid, Betrübnis über etw., das man getan hat‹; offen zu 2.Vorw. didaktische Texte.
Belegblock:
Chron. Köln
1, 2785
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Die guden rade volget in zijt, | hie blift gerne aichter ruwen quijt.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
14, 4
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): nach serung weetag, nach weetag afterreue muß jedem verworren man begegen.
Primisser, Suchenwirt
33, 120
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Chrieg tzwischen frewnden bringet laid | Und affterrew nicht chlaine.
Drescher, Hartlieb. Caes.
294, 24
(moobd.
, 1456
/67
): Da sagt er all geschicht seiner peicht, auch seins willes, seinem gesellen und gewan da erst affter rew.
Chron. Köln
1, 5205
; Jungbluth, a. a. O.
2, 15
; Stackmann u. a., Frauenlob
5, 43, 6
; Haltaus, Liederb. Hätzlerin
1, 86, 7
.2.
›Kummer, Schmerz über etw., das einem zugefügt worden ist, Liebeskummer‹.Belegblock:
Matthaei, Minner. I,
12, 204
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): die betruͤbt sprach: ‚gesell, tů mich gewern | und raut mir noch mer in trúwen, | da mit ich uß den affter rüwen | moͤcht komen und laides wuͤrd an‘.
3.
›Überdruß an einer vorherigen Haltung (z. B. an der Liebe)‹.Belegblock:
Matthaei, Minner. I,
12, 98
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): nun haut in recht affter rúw | begriffen und besessen, | und haut min gar vergessen.
Ebd.
240
: das ich aber ainem tet verjehen | staͤte lieb und wari trúw, | und das er dann die affter rúw | gen mir mer solt gewinnen.