abschleifen,
V.;
aus Belegformen und Bedeutungen ist nicht klar zwischen regelmäßiger und unregelmäßiger (ablautender) Flexion zu unterscheiden. Mehrzahl der Belege: unregelmäßig.1.
›hinab-, hinunterrutschen (z. B. von Tieren)‹.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
104, 840
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): welch rass da uber walt, daz must | auff dem ars sleiffen abe.
2.
›jm. etw. entreißen, abnötigen, jn. um etw. bringen‹; Ütr. des im Dwb, Neub.
belegten ›wegschleppen, fortschleifen‹.1, 822
Bedeutungsverwandte:
vgl. abnemen
Belegblock:
Chron. Augsb.
6, 46, 24
(schwäb.
, 1512
/36
): den armen leuten das ir abzůschlaifen und sie zů verderben.
3.
›etw. abschleifen, glätten‹; auch als Ra: abgeschliffen auf alle ecken
: ›mit allen Wassern gewaschen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abreiben
abwetzen
Belegblock:
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 70, 29
(Eisleben
1548
): Wer nun zwů schwaͤre arbait auff ainmal / [...] thůn kan / der kan schleiffn und wenden / das ist / auff alle tail verschmitzet / und abgeschliffen auff alle ecken / Vor dir ist er gůt / hinder dir ist er dein Teüfel.
Thiele, Minner. II,
31, 703
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): das valsche woirte kromme | werden gesliffen die ecken abe
(hier ütr.).
Dreckmann, H. Mair. Troja
37, 29
(oschwäb.
, 1393
): der balast lag uf ainem berg, der waz abgesliffen gen dem wasser.
Brack
e 7r
(Basel
1483
): rost ab schleyffen.