abgehen,
V., unr. abl.
Zum Verhältnis von -gehen
und gen
sowie gan
vgl. gehen
. Reich gefächertes Bedeutungsspektrum mit mannigfachen Bezugsmöglichkeiten der Bedeutungen zueinander; offensichtlich zusammengehörig sind 1-3; 4-12; 14-15; 16-19; 22-23. Im allg. sind keine Bindungen der einzelnen Bedeutungen an bestimmte Räume und Teilepochen nachweisbar.1.
›abwärts-, hinuntergehen‹.Bedeutungsverwandte:
absteigen
2
abkeren
Gegensätze:
aufgehen
Belegblock:
Große, Schwabensp.
188a, 22
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): Des mannes sat, de her bůwet, ist vordienet, so de egede dar abe gat.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
433
(pfälz.
, 1436
): von dem menschen, der ab gieng von Jherusalem gein Jericho.
Sexauer, Schrr. in Kart.
219, 8
(Basel
, um 1510
): so si wider zum nidern huß abgaͮnd.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2223
(halem.
, um 1435
): ‚wie gern ich woͤlt | Das ich zů minem kinde soͤlt | Ab gaͮn hin inder helle gaden!‘
Ebd.
2921
; 3531
; Päpke, Marienl. Wernher
14637
; Voc. inc. teut. a
ijv
; Voc. Teut.-Lat.
a iijr
.2.
›an Land gehen, von Bord eines Schiffes gehen‹; Spezialisierung zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. abziehen
Belegblock:
McClean, Havich
4851
(moobd.
, Hs. sp. 15. Jh.
): damit fur̈ens in dy hab | zu Constantinopel und giengen ab.
Ebd.
5089
.3.
›untergehen (von Gestirnen)‹; Spezialisierung zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. absteigen
Belegblock:
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
26, 32
(noobd.
, 1347
/50
): Der stern der prinnenden kron ist undergangen oder abgangen.
Ebd.
27, 31
.4.
›abirren, vom rechten Wege abgehen‹.Belegblock:
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Matth.
10, 5
(osächs.
, 1343
): Ir sult in den wec der heiden nicht abe gên.
5.
›sich von jm./etw. lossagen, von jm. abfallen, jn. im Stich lassen, (eine Haltung) ablegen‹.Bedeutungsverwandte:
abscheiden
Syntagmen:
das schmeicheln a.; jm./dem dienst a.; des wesens, der vermessenheit, des hüpfens a.; den lüsten a.; das a.
(subst.) der natur.
Belegblock:
˹Rechtssprachlich:
Große, Schwabensp.
101a, 30
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): ob ein deme anderen nicht abe geit.
˺
Chron. Köln
1, 607
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): Sint Coelne zeirst kirstene name intfeinck, | deme stole van Rome id me aue geinck, | id was cristen ind getruwe.
Ebd.
3277
: hie en wille uch nummer aue gegain | umb die truwe.
Quint, Eckharts Pred.
2, 381, 3
(E. 13.
/ A. 14. Jh.
): sô müezet ir abescheiden und abegân alles des, daz underscheit an iu machende ist.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 95, 22
(Hagenau
1534
): Die krawe geet yhres hupffens nicht ab.
Hübner, Buch Daniel
5568
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Gotis dienst er abe gat | Nach volgende amyen.
Bihlmeyer, Seuse
236, 24
(alem.
, 14. Jh.
): daz sú dir [Herr] abe gant.
Vetter, Pred. Taulers
380, 15
(els.
, 1359
): das ist ein gantz verloͤigenen und ab gon der naturen.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
2, 259, 1
; Luther, WA
41, 699, 32
; Lexer, Tucher. Baumeisterb.
231, 15
; Bihlmeyer, Seuse
233, 29
; Strauch, Schürebrand
18, 29
.6.
›weggehen, sich wegbegeben, sich entfernen (im räumlichen Sinne, z. T. vom Ort einer Tätigkeit)‹; vereinzelt von Sachen: ›etw. wegschicken, absenden‹; intr.: ›sich gut verkaufen, abgesetzt werden‹; vgl. als Euphemismus zur erstgenannten Nuance Bedeutung 12.Bedeutungsverwandte:
zu ersterer Nuance: vgl. 2
abkeren
1
abreisen
abstehen
abtrecken
abtreten
Belegblock:
Dubizmay, kurß zu Teutze
61, 9
(hess.
, 1463
): Dýe da abgen vnd weÿnnen | die verlißen iren samen.
Schmitz, Schiltb.
14, 4
(Frankf.
1597
): Wie die Weiber zu Schiltburg raht fassen/jre Maͤnner widerumb heimbzufordern/vnnd deßhalben ein Schreiben an sie abgehn liessen.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
147, 31
(nürnb.
, 1464
/75
): So nun das fewer gestillet [...] wirt und die fewermeister abgeen wollen.
Chron. Augsb.
5, 206, 4
(schwäb.
, 1523
/27
): Da schickt ain ratt zů den leutten heraus den burgermaister Imhoff, sie solten abgan. da gaben sie zů antwort, sie welten nit abgan.
Chron. Strassb.
1, 120, 18
(els.
, 1362
): do die [geischeler] abegingent, do minret sich daz sterben.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
291
; Dinklage, Frk. Bauernweist.
114, 25
; Bihlmeyer, Seuse
25, 29
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
72, 30
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
126, 18
; Maaler
3r
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
7a
; Dietz, Wb. Luther
1, 15a
.7.
›los-, abgehen (von Geschützen o. ä.)‹.Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 139, 7
(nrddt.
, Hs. E. 16. Jh.
): darauf man alle das geschütz hat lassen abgehen.
Chron. Nürnb.
5, 642, 23
(nobd.
, 1501
): die püchs versagt im, wolt nicht abgeen.
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 253, 3
(o. O. o. J.): wo das armbrost ab ginge, so sind wir alle erschoßen.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
58, 13
; Chron. Augsb.
5, 30, 9
; 43, 10
; 7, 478, 26
; 8, 171, 10
; 426, 10
; Chron. baier. Städte. Regensb.
109, 13
; Schwäb. Wb.
1, 27
.8.
›von einer Stelle abgleiten, daran vorbei gehen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abgleiten
abschlagen
abschlifzen
abschlüpfen
abschnappen
abschüpfen
abstehen
abstellen
abwälzen
Belegblock:
Chron. Augsb.
8, 186, 9
(schwäb.
, zu 1562
): doch ist im der stich neben der gurgel abgangen.
9.
›ein Amt aufgeben, zurücktreten‹; Spezialisierung zu 6.Bedeutungsverwandte:
vgl. abdanken
abheischen
abkiesen
abkünden
abtreten
Belegblock:
Chron. Augsb.
9, 235, 1
(schwäb.
, 1544
/5
): wenn nunfüro ain kellermaister abstet oder abgat.
Pfälz. Wb.
1, 34
; Cirullies, Rechtsterm. Anh. 1981, Nr.
7
.10.
›sich von einer Unterlage ablösen, abblättern (z. B. von Farbe)‹.Belegblock:
v. Tscharner, Md. Marco Polo
37, 8
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): Si molyn alle tyr in manchirhande [...] varwe di do nicht abe get.
Luther. Hl. Schrifft,
Hesek. 24, 6
(Wittenb.
1545
): O der mörderischen Stad / die ein solcher Topff ist / da das angebrante drinnen klebt / vnd nicht abgehen wil.
Vetter, Pred. Taulers
95, 10
(els.
, 14. Jh.
): also daz ime [slange] die alte hut [...] abeget.
Stedtfeld, Roger-Glosse
44
; Rohland, Schäden
345/6
.11.
›sich lösen, abgehen (von der Leibesfrucht)‹.Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
190, 5
(thür.
, 1474
): daz ir [wip] obir den derttin tagk dy frucht abe ist gegangen.
Luther. Hl. Schrifft,
2. Mose 21, 22
(Wittenb.
1545
): WEnn sich Menner haddern vnd verletzen ein schwanger Weib / das jr die Frucht abgehet.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
445, 19
(oobd.
, 1349
/50
): er [stain] hilft den swangern frawen [...] daz in diu purt iht abgê.
12.
euphemistisch anzuschließen an 6: ›sterben (von Menschen); eingehen, verenden (von Tieren)‹.Vor allem in rechtsgeschichtlichen Texten und Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
absterben
geist aufgeben
geist
sterben
verfallen
verscheiden
versterben
2
abkeren
abländen
abstehen
abziehen
Syntagmen
meist absolut; formelhaft: mit tod a.
; oft: von todes wegen / todes halben a.; one erben a.
Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
78, 33
(thür.
, 1474
): ist her darnach von todeß wegen abegegangen unde vorscheyden.
Gerhardt, Meister v. Prag
19, 7
(nobd.
, Hs. 1477
): Do Herodes abging.
Koller, Ref. Siegmunds
157, 27
(Hs. V., Augsb.
, um 1440
): Welches auch vor abget, so sol das ander kainen gemahel mer nemen.
Chron. Strassb.
2, 932, 15
(els.
, 1334
): geschehe och [...], daz ir einer abegienge.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 37, 18
(schwäb.
, 1574
): wann ein roß gehe abgeet und vermutlich, das es an der pestis gestorben sey, soll man das nit abziehen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
126, 3, 5
; 6, 3
; 130, 5, 32
; Grosch u. a., a. a. O.
51, 33
; 138, 31
; 142, 14
; Chron. Nürnb.
1, 66, 26
; 187, 20
; Chron. Augsb.
6, 51, 6
; Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
9, 12
; 166, 27
; Roth, E. v. Wildenberg
105, 6
; 119, 25
; Turmair
1, 120, 32
; 4, 331, 25
; Schöpper
113a
; Maaler
2v
; Schwartzenbach
N vr
.13.
›ablaufen, verlaufen, vonstatten gehen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
abweichen
Belegblock:
Luther, WA
41, 442, 24
(1535
): Si mutuo vivere in domo, civitate, ghets an stos nicht ab.
Ebd.
32, 104, 18
(1530
): darnach kund doch einer [...] ein lied dazu singen, so wuͤrde es yhm [...] deste schleuniger abghen, was er fur hette.
Schwartzenbach
A iiijv
(Frankf.
1564
): Diese handlung ist ohne verfengklich abgangen.
Redensartliche Verwendung in Chron. Köln
3, 876, 26
(Köln
1499
): dat eme alle sin worde afgingen sunder alle swairheit.
Dict. Germ.-Gall.-Lat. 6b/
7a
; Schwäb. Wb.
1, 27
; Preuss. Wb. (Z)
1, 28
.14.
›zu Ende gehen, aufhören, im räumlichen Sinne‹.Belegblock:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
233, 7
(smoobd.
, 1673
): wo meines genedigisten herrn [...] landgericht an- oder abgehet?
Winter, Nöst. Weist.
3, 210, 10
(moobd.
, 1. H. 16. Jh.
): on welchen weingarten es abgee, da soll er on dem nägsten anheben ze prechen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
269, 10
.15.
›ausfallen, aufgehoben werden (von Verhandlungen)‹.Belegblock:
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
264, 18
(nobd.
, 1408
): der Tag sei aber
abgangen und nach Windsheim verlegt (Regestbeleg).
Chron. Nürnb.
4, 246, 19
(nobd.
, 15. Jh.
): einen tag, der wart nit gesucht, da niemant dar kom [...] und gieng der tag auch ab.
Schwäb. Wb.
1, 28
.16.
›verfallen, verderben, in Niedergang kommen (von Sachen und Personen)‹; offen zu 17; 18; 19.Bedeutungsverwandte:
abnemen
ärgern
schädigen
verderben
Gegensätze:
aufgehen
bessern
Syntagmen:
das erbe / haus / gut, der weg / zaun, die habe / scheuer / hütte a.; die römer / herren, das volk a.; jm. (etw.) a.; dem gut a.
Belegblock:
Leman, Kulm. Recht
5, 7, 3
(Thorn
1585
): Lessit eyn man deme andirn syn erbe tzu erbtzynse tzu buwene. vnd dornoch vorbrente adir abe gynge.
Kohler, u. a. Bamb. Halsger. 268c,
11
(Bamb.
1507
): wo dieselbig hab vor [...] volzihung des rechten abging oder geergert wurde.
Lexer, Tuchers Baumeisterb.
92, 3
(nürnb.
, 1464
/75
): denselben gemeinen erbweg soll der stat paumeister [...] pessern lassen, damit er nit abgee.
Roth, E. v. Wildenberg
19, 5
(moobd.
, v. 1493
): das die Römer an gewalt und reichtumb abgingen und die Frantzi [...] aufgingen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
124, 20
; 130, 28
; Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 43, 8
; Roth, a. a. O.
92, 3
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 3, 30
; 560, 32
; Chron. Strassb.
2, 654, 11
; Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
169, 38
; 350, 15
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
134, 6
; Guth, Gr. Alexander
1392
; Turmair
4, 626, 2
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
113, 23
.17.
›schwinden, abhanden kommen, sich mindern (von Sinnes- und Geisteskräften)‹; im Anschluß an 16 in verengter Bedeutung.Bedeutungsverwandte:
vgl. ablegen
Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
13, 4
(thür.
, 1421
): das der obgnante Lamech [...] alsso alt wart, das om an dem gesichte abe gyngk unde tunckel ougen gewan.
Chron. Augsb.
8, 343, 6
(schwäb.
, zu 1548
): daß er achtzig jar alt were und gieng im am geher ab.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
573
(alem.
, 1. H. 15. Jh.
): Sy spricht: | Sehen, griffen wil mir ab gon.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
15, 48
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): daz allain ist abgangen dew derchennuͤs oder verstentichait.
18.
›untergehen, zu Grunde gehen, zu bestehen aufhören (vor allem von Rechtszuständen)‹; resultativ im Verhältnis zu 16; offen zu 19; 21.Syntagmen:
die stat / welt/ gewonheit / kunst, das handwerk / schuhmachen / königreich, der glaube / tempel, die elemente a.
Belegblock:
v. Tscharner, Md. Marco Polo
14, 16
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): do gebot her das di gewonheit sulde abe gen.
Chron. Augsb.
1, 347, 15
(schwäb.
, 1437
/42
): do er [tempel] von alter abgieng.
Bobertag, Eulensp.
101, 6
(Straßb.
1515
): dz verderbt dz brillenmacher hantwerk vnd ist zů besorgen daz es noch abgang.
V. Anshelm. Berner Chron.
1, 10, 1
(halem.
, n. 1529
): wen das kuͤngrich Burgun abgangen und ans Roͤmsch rich kommen ist.
Turmair
5, 17, 1
(moobd.
, 1522
/33
): gieng auch der christlich glaub in diser gegent ab.
Strauch, Par. anime int.
60, 7
; Ermisch, Sächs. Bergr.
18, 17
; Koller, Ref. Siegmunds
319, 19
; Chron. Augsb.
9, 322, 5
; Chron. Strassb.
1, 249, 16
; Turmair
4, 50, 27
; Maaler
3r
.19.
›schwinden, vergehen, aufhören‹; im Vergleich zu 18 in unterschiedlichsten Sachbezügen, dementsprechend auch spezifisch beschreibbar z. B. als ›zerrinnen, dahinfließen (von der Zeit)‹; ›schmelzen (vom Schnee)‹ usw.Bedeutungsverwandte:
vergehen
hinsinken
abkommen
abspielen
Syntagmen:
glaube / trost / schmerz / zweifel / bresten / siechtag (jm.) a., schne a., die finsterkeit / kraft des liechtes / wonne / weisheit / pein / busse / zeit, das fieber (jm.) a.; abgegangener handel.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
2176
(nrddt.
, 14. Jh.
): Do Crist irstunt vome grabe | Do gienc sin vinsterkeit abe.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Luc.
22, 32
(osächs.
, 1343
): ich habe vor dich gebetin daz dîn gloube nicht abe gê.
Strauch, Par. anime int.
79, 32
(thür.
, 14. Jh.
): du er de uzwendige troist abeginc.
Ebd.
50, 18
: wonne und weide [...] di mûiz alle abegein.
Pyritz, Minneburg
5467
(nobd.
, Hs. um 1400
): Da von der smertz im abe ging.
Thiele, Minner. II,
14, 197
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): all mißtat solt du län, | ee dir abgat ditz krefftig zit.
Luther, WA
51, 652, 185
; Opel, Spittendorf
90, 38
; Quint, Eckharts Pred.
1, 51, 4
; Strauch, a. a. O.
21, 27
; 60, 4
; 87, 32
; 133, 23
; Vetter, Pred. Taulers
125, 28
; Chron. Strassb.
1, 236, 4
; 361, 14
; Turmair
1, 175, 24
; Siegel u. a., Salzb. Taid.
289, 26
; Maaler
2v
; Schwartzenbach
O iiijr
.20.
›etw. (z. B. Holz) verwenden, benutzen, brauchen‹.Belegblock:
Löscher, Erzgeb. Bergr.
182, 5
(omd.
, 1554
): und wirdt fast eitel stangenholcz um die gewelbten röste abgangen.
21.
›jm. fehlen, verloren gehen (in Bezug auf eine Richtgröße), ausgehen (meist von Sachen)‹.Syntagmen:
das geschos / geld, die narung, der haber/scheffel (jm.) a.; ein kriegsman / geschworener a.; jm. am unterpfand, an der zeit, rede a.
Belegblock:
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
264, 12
(preuß.
, 1411
): 42 scheffel, dy an der mose abgingen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
18, 12
(osächs.
, 2. H. 14. Jh.
): bis das yn das geschos abe get.
Gille u. a., M. Beheim
453, 1201
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): da gieng in in acht tagen ab | [...] | narung, noturfft und speise.
Bihlmeyer, Seuse
505, 18
(alem.
, 14. Jh.
): waz dem menschen an lútri des gebettes abe gat.
Maaler
2v
(Zürich
1561
): Dir wurde ee an der zeyt dan an der red Abgon.
Zingerle, Inventare
165b, 25
(tir.
, 1474
): so sol man der mer bestellen, als vil der dann abgen.
Bauer, Zist.-Pred. Haller
59, 337
(tir.
, 1460
/70
): was guethait ist dir denn manglen vnd abgen.
Wyss, Limb. Chron. U
142, 61
; Ziesemer, Gr. Ämterb.
162, 3
; 381, 31
; Bindewald, Texte schles. Kanzl.
20, 17
; 95, 10
; 105, 33
; Mon. Boica, NF
2, 1, 340
; Chron. Augsb.
9, 365, 13
; Karnein, de amore dt.
174, 600
; Turmair
4, 434, 9
; 859, 25
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
368, 19
; Winter, Nöst. Weist.
2, 677, 2
; Piirainen, Stadtr. Sillein
167, 4
.22.
›jm. etw. verweigern, vorenthalten; einer Sache (z. B. einer Verpflichtung) gegenüber jm. nicht nachkommen, von etw. (z. B. einem Kauf) zurücktreten‹.Syntagmen:
jm. der rechte, des dankes a.; des kaufes, des gezeugens a.
Belegblock:
Mayer, Folz. Meisterl.
1, 439
(nobd.
, v. 1496
): Des sull wir allesamen | Ym danckes numer abegan.
Chron. Strassb.
1, 49, 13
(els.
, 1362
): do sattent sich die von Berne wider kunig Rudolfen umb etliche reht, die sü ime důn soltent und ir im abegiengent.
Winter, Nöst. Weist.
3, 589, 9
(moobd.
, E. 15. Jh.
): welicher des kaufs abgieng.
Leman, Kulm. Recht
2, 53
; Behrend, Magd. Fragen
110, 13
; Chron. Nürnb.
4, 375, 6
.23.
›sich e. S. entledigen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abledigen
Belegblock:
Ermisch, Freib. Stadtr.
203, 13
(osächs.
, Hs. v. 1325
): so muz he iu sin wort sprechen zu rechte oder muz is mit der buze abegehn.
24.
›abgerechnet, abgezogen, in Minderung gebracht werden‹.Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
122, 20
(thür.
, 1474
): des ginge ir so viel an yrer vorheyschenen summe lipczucht mogelich abe.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
416
(schles. inseldt.
, 1469
): das obrige sal Merttin Fogelin apgeen an seyner frawin faterlich gut.
Chron. Augsb.
2, 44, 25
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): das hauptguet solt in halbs abgan.
Bastian, Runtingerb.
2, 248, 16
(oobd.
, 1392
): waz dez abget, daz get in an dem lon ab.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
141, 15
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 719, 4
; Chron. Augsb.
1, 77, 7
; 2, 31, 36
; Turmair
4, 720, 14
; Maaler
2r
; Pfälz. Wb.
1, 35
.