abfart,
die
;-Ø/-
.1.
›Abreise, Weggang, Rückzug‹; auch ›Flucht‹.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
10097
(preuß.
, um 1330
/40
): Nâch des kunigis abevart | wart nicht lengir gespart.
Ebd.
15859
: daz ê von irre abevart | daz selbe lant geswechit wart | und noch vil sêre was an wer.
Ebd.
4500
; 23195
.2.
›Abgang von einem Besitztum, Aufgabe eines solchen‹; Spezialisierung zu 1; zu
abfaren
1; oft formelhaft im Gegensatz zu auffart
3.Belegblock:
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
229, 13
(m/soobd.
, 1494
): soll es mit ime der abfart halben wie landsgewonhait und von alter herkomen ist gehalten werden.
Ebd.
511, 10
.3.
›die beim Abgang von einem Besitztum zu entrichtende Gebühr‹; Metonymie zu 2; oft formelhaft im Gegensatz zu
auffart
.Bedeutungsverwandte:
anleite
abfrei
abfreiung
Gegensätze:
auffart
Syntagmen:
a. geben / fordern; reichung der a.; a. schuldig sein.
Wortbildungen
(verdeutlichend): abfartgeld
abfartzins.
Belegblock:
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
44, 13, 3
(schles.
, 1387
): als dye man czum Nuwenmarkte in dem lande begnot syn von der hirschaft, so sal keyn man uffart noch abefart geben.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 594, 29
(schwäb.
, 1588
): Es gibt auch ain yedes hauß, so oft es von ainer hand zu der andern kombt, 5 ₰ hlr ab- und sovil auffart.
Ebd.
212, 13
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
40, 27
Anm.; 274, 32
; Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
3, 859, 13
; Schwäb. Wb.
1, 24
.4.
›Viehabtrieb von der Alm am Ende der Weideperiode‹; zu abfaren
2c.Bedeutungsverwandte:
kuscheide
Belegblock:
Rennefahrt, Statut. Saanen
317, 17
(halem.
, 1648
): das man inskünftig den küescheid und abfart ab den gemeinen bergen im land Sanen solle an dem ersten tag nach dem ersten märit haben.
5.
›Fahrt abwärts‹; metonymisch: ›abwärtsführender Fahrweg‹; zu
abfaren
3.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
14a
; Preuss. Wb. (Z)
1, 24
.