ölung,
die
;
-Ø/–
.
›in göttlichem Heilsversprechen gründende Heilssicherheit des Menschen‹ (schwach belegt); ›Salbung Kranker, im Sterben Liegender; Letzte Ölung‹ (jeweils als Handlung); ›Öl als Mittel, in dem die Salbung / Ölung erfolgt‹; alle Nuancen stehen im Metonymieverhältnis zueinander;
vgl.  2.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
die lezte ölung
.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  56,  1,  1,
1
 3, ,  1,  5, (
der
4,  2, .
Syntagmen:
die ö. hinwegtun, die heilige ö. empfangen, die lezte ö. nemen
;
die ö
. (Subj.)
(k)ein sacrament sein, die ö. der Juden ab sein
;
j. der ö. begeren
;
in der ö. abschied vom leben gegeben werden, jn. (nicht) mit ö. besuchen, das sacrament mit der ö. bewaren
;
die heilige ö
.;
das tüchlein bei der ö., die heiligkeit in der ö
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
149, 30
(
preuß.
,
1430
):
in der kirche [...] 1 messinges kessel, 1 schelle, 1 seyden tucheleyn by der olunge.
Luther, WA (
1545
):
Die letzte Olung ist kein Sacrament, viel weniger von Christo eingesetzt, wie die Rangen zu Loͤuen grynnen.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 10, 28
(
Leipzig
1520
):
in der olung [wirt gegeben] eyn sicherer abschid / von dyszem Jamrigen vnd betrubtenn lebenn.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Den krancken die Olung gibt nutz, | Die bey Gott suchen huͤlff vnd schutz.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Das acht ist wer die gnad hie fünt, | So er von hinen scheiden müs, | Die heiligkeit in der ollüng | Und vorpit aller heilling gar.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Sy haben des sacramentgehewß erstossen, des heylug sacrament darauß genomen mit sampt dem crisam und elung, alles hinweg gethan, [...] aber die kefs, darin der crisam und elung ist gewesen, ist wuder gefunden worden.
die heyligen ölung den krancken am totbeck zugelassen.
Klein, Oswald
39, 44
(
oobd.
,
um 1426
?):
gots leichnam ich nim unwirdiklich, | ölung, beicht, büss tüt mir ande.
Niewöhner, Teichner
332, 80
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
80
˺):
wann uns wirt der heilig chunt | der allew heilichait umb gab, | so ist der juden oͤlung ab | und habent chainen chunich mer.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
151vb, 40
(
moobd.
,
n. 1434
):
ob der krankch mensch noch nicht emphangen hiet die heiligen sacrament, als den heiligen ablas vnd den vil heiligen leichnam vnsers herrn vnd die heilige oͤlung.
Fischer, Folz. Reimp.
16, 141
;
Schmitt, Ordo rerum
69, 24
;