turniz,
die
;
Form von , hier einige zusätzliche Angaben.
›beheizbares Zimmer, vornehmlich in einem Schloss oder Herrschaftshaus‹; speziell: ›Wohnzimmer, Speise- oder Schlafsaal; Gesindestube‹.
Vorwiegend nobd., schwäb. und oobd.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
5, 1101
f.
Bedeutungsverwandte:
(
das
2,  1, ,  1; vgl.  1, ,
1
 3.
Syntagmen:
eine t. zeigen
;
in die t. gehen / kommen, in der t. sitzen, sich in die t. trollen, jn
. (z. B.
das gesinde
)
in der t. abspeisen
;
die t. des schlosses
;
die grosse t
.;
die tafel in der t
.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1559
):
Mich schickt königliche mayestat | Nach ewr gnad, [...] | Ir solt kommen in die thurnitz, | Da wart ewr sein mayestat ietz.
Ebd. (
1561
):
Wir wölln uns trollen in thurnitz, | Zu dem nachtmal blest man gleich ietz.
Ebd. (
1557
):
Geh nur zum hofgsind in thurnitz, | Sie essen gleich das nachtmal ietz.
Ebd. (
1563
):
Eins tags als er [könig] in sommerhitz | Sasse zu tisch in der thurnitz.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
Die Malzeit ist gerichtet zu; | Drumb kommt nur rein in die Türnitz!
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
er [herzog Albrecht] [...] was über nacht in dem geschloss in der neuen turniz und kamer.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
der hawszvater wirt ew ain grosse zuoeberaytte türnitz oder refant zaigen.