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turner, seltener:
türner,
der
;auch
-Ø/-Ø
.›Turmwächter‹ auf den Stadt- und Wehrtürmen zum Schutz der Stadt; Funktion als Übermittler von Nachrichten und Botschaften in Form von Signalen, die durch Hörner u. Ä. geblasen oder mit Glocken geläutet werden; in manchen Gegenden obliegen ihm wohl auch andere Aufgaben, z. B. die Waldaufsicht;
Vorwiegend nobd. und oobd.
Syntagmen:
den t. auf den turn setzen
; der t
. (Subj.) blasen / läuten
, [wo] bleiben, jn. anblasen / melden, feind blasen / sehen, etw
. (z. B. ein schlos
) anzünden, zu dem volk reden
; dem t. etw. befelen, den türnern etw. vereren
; nach dem t. schicken
; der t. auf / ob dem turn, zu
[+ Ortsangabe]; der alte t
.; der wille, die erlaubnis des t
.Wortbildungen:
turnerin
Maria Magdalena
[= Maria aus Magdala
] auf der Grundlage der hebr. Form des Namens ihres Heimatortes migdal
›Turm‹).Belegblock:
,Bischoff‘ [...] heysset auff latinisch ,speculator‘, auff deutsch ,Eyn warttman odder wechter auff der wart‘, gleych wie man nennet eyn Turner oder haußman auff dem Turn, der do wachen [sol].
wenn die türner auf den türnen feint bliesen [...], so ranten dieselben trumeter alle gaßen auf und ab.
Der ausschuß [...] ließ [...] [die verordnete] vernemen, das etlich rewter alhie aus und einriten [...], und blies doch der turner nyemand an, das beschwert sie, baten, dem turner zu befehlen, die rewter [...] zu melden und anzublasen.
Als man kein feüer spüren dette, schickt man nach dem thurner.
Der thürner blest, ich merck daron, | Die galleen ist kommen on.
die gemain [...] emphalchen [...] daz der turner nit leuten solt, es schuess dann ain haubtman.
zbüschen 10 und 11 der türnär zu Amberg redet herab ab sand Marteyns turen zu dem volk.
Luther, WA ;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
469, 42
; Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
116, 5
; Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
247, 31
; Qu. Brassó
5, 445, 10
; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 603
.