trüge
,
1
truge,
in 1 Beleg
triege
;
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
trüge
›Trug, Betrug‹
();
zur Alternation des Stammsilbenvokals vgl. .
1.
›Täuschung (als Handlung und als Handlungsresultat); Einbildung‹; auch: ›falscher Schein, Trugbild‹;
vgl. (V.) 1.
Älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  23,  1.
Wortbildungen:
trügewicht
,
trugsal
›(schöner) Schein‹.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Du
[der Teufel]
bist ein arc truge wiht.
Des velschlichen truge spotes | Tet er sich abe und der ê | Unde geloubet an Got immer me.
Froning, Alsf. Passionssp.
6263
(
ohess.
,
1501ff.
):
meynstu, das die fusche und die vogel von hynne | dich nu brengen mogen? | das ensynt anders nicht dan triegen!
Karnein, de amore dt.
251, 208
(
moobd.
,
v. 1440
):
alle weib fleyssent sich, wie sy yr lug [...] verpergen mügen, vnd mit yrer bedeckung, so seczen sy sich in lugenhafft trugsal.
2.
›trügerisches Wesen (des Menschen, des Teufels)‹; auch: ›absichtsvoller Betrug‹; ›List, Tücke‹; ferner: ›Verrat‹;
vgl. (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1,  2.
Wortbildungen:
trugenfas
(Schimpfwort).

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dir [herre] ist unmære, daz man mir dir, der wârheit, valscheit und trüge der crêatûren besitze.
Gerhard, Hist. alde e
5165
(
omd.
,
um 1340
):
In trugen er
[Jonathan]
gebunden wart | Und irslagen mit der vart
(vgl. 1. Makk. 19).
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
du boses trugenfaß vol luginen und boßheitt [...], daz du in daz abgrund varest, dannen du komen bist.