trugenheit,
trogenheit,
trugheit,
die
;
Fortsetzung von
mhd.
trügeheit, trugenheit
›betrügerisches Wesen, Betrügerei, Falschheit‹
();
zur Vokalalternation in der Stammsilbe vgl. .
1.
›Falschheit, betrügerisches Wesen‹; in religiösen Kontexten häufig auf die
vanitas
alles Irdischen bezogen: ›Verlockung, Verführungsmacht‹; auch auf die grundlegende Affinität des Menschen zur Sünde beziehbar: ›aus Eitelkeit, moralischer Schwäche resultierende Unzuverlässigkeit‹;
vgl. (
die
12.
Überwiegend religiöse Texte.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  23),  1,  2, ,  1.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
des leidigen tubels trogenheit.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Er [...] | [...] glaubet all ir hewchlerey. | Darmit ist sie so rund und frey, | Und uberlist in mit allzeit, | Durch liebkosender trogenheit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
von den gebresten der werlt vnd die trugheit der reichtum
[Var. 1475
1
:
irrigkeyt
; Var. 1483-1518:
trieglichkeit
;
Luther
1545, Mk. 4, 19:
der betriegliche Reichthum
]
[...] gend sy ein vnd dersteckent das wort.
Nicht vernym dich an die trugheit
[
Eck
1537:
den trug
]
dez weibs
[Var. 1483, 1485, 1490:
truͤglichkeit
].
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dar nach sont wir gedenken an die trugenhait und an die unstaͤtekait dirre welte.
Völker, Antichrist
981
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Mit vil gehaissen vnd mit trugenhait zúhet er [der anticriste] sy in weltlichen gelust vnd fröde.
Dreckmann, H. Mair. Troja
20, 28
(
oschwäb.
,
1393
):
ach o du betrogen
[›trügerische‹]
trugenhait dez manns.
Vgl. ferner s. v.  1,  1,  2.
2.
›absichtsvoller Betrug‹;
vgl. (
die
2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
den soll der schuldner dem secher gellten die trugenheit mitt drú pfunden buͦsen.
Vgl. ferner s. v.  3.
3.
›Spuk, Trugbild‹ (im Beleg als Äquivalent zu lat.
fantasma
);
zu (
die
1.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy sachen in gen auff dem mere sy wonten in sein
[AcI-Konstruktion]
ein trugheit
[
Beheim
1343:
getrok
;
Mentel
Var. 1475
2
– 1518:
trugnuzz
;
Luther
1545, Mk. 6, 49:
Gespenst
].