trug,
md. auch
drog,
droch,
der
;-(e)s/–
.1.
›Täuschung (als Handlung sowie als daraus für jn. resultierender Sinneseindruck)‹; selten resultativ: ›Zweifel‹; auch: ›irreführender Schein; leere Hülle, Larve‹; in religiösen Kontexten speziell: ›Irreführung, Verführung zum Bösen‹; auch: ›falsche Lehre, Irrlehre‹; metonymisch: ›Ketzerei‹; Phraseme:
lug und trug
.Gegensätze:
.Syntagmen:
t. ausgeben / lautbrechten / urteilen / verhengen / vorgeben / weissagen, an den tag bringen
; t
. (Subj.) jm. zufallen
; j
. (z. B. Mahomet
) vol(ler) t. sein
, etw
. (z. B. der mund
) vol trugs sein
; j. in dem t. in der warheit bleiben
; der t. des teufels
; der eitle / gleiche t
.Wortbildungen:
truglerer
Belegblock:
Seyn mund ist vol fluchens, lists und trugs.
Ich [got] hab mit disen propheten nichts geredt, [...] sunder sei weissaungen euch lugenhaftige weissagung, eitelkeit und traug.
sy foͤrchten / das nit von allen diser vbermut / huͦrerey / gotloß wesen vnd trug lautprech vnnd geurtelt werd.
Kan die getruwe hant [Jhesu] trug, leit und liden verhengen
[hier
trug verhengen wohl im Sinne von ›js. Glauben einer Prüfung unterziehen‹],
ach, so kan oͮch daz milte hertze suͤssen trost [...] geben. Dise wellent gros schinen; triegent si die lúte, si triegent aller meist sich selber, wan sie sint die die in dem truge in der warheit belibent
(sinngemäß: ›die in einer Scheinwahrheit leben‹).
wanne dir keinre hande trug zuͦvellet, es sige von dem menschen oder von naturen oder von dem boͤsen geiste, so frouwe dich inneklichen.
Sophista [...] ain truglerer.
da von iss ein geleicher truͦg, | gaukel weis und maisterschaft | dw man wider dw worhait draft | mit der uppichait gepot.
2.
›Betrug (als Delikt); Betrugsabsicht‹; auch: ›betrügerisches Wesen, Falschheit‹; nicht immer klar gegen 1 abgrenzbar; Phraseme:
sunder trug
›unschuldig; arglos‹; sunder triegel
›wahrhaftig, wirklich‹ (Verwahrformel, vorwiegend als Reimfüller).Bedeutungsverwandte:
, , 9, 4, , 2, (das
), , (die
) 1, , , 4, 2, 2, 2, ; vgl. 5, 2, 1, 2, 3, , (die
) 2.Syntagmen:
t. ausscheiden / bezalen / brauchen / merken / üben
; t
. (Subj.) geschehen
, [wo] (z. B. im kaufhandel
) sein
; etw. t. sein
; jn. truges verargwönen
; j. schuld an dem t. sein
, jn. mit t. ergreifen, die seide mit t. in die stat bringen, die pilger one t. behüten, der geist one t. sein
, der dienst sunder t. sein
; der angedeutete / arge / böse / grosse t
.Wortbildungen:
truglügner
trugsam
Belegblock:
hi si kirsten off hi si heiden, | vinde ich eme stede sonder droch, | ich lichte eme der mynnen joch.
dat ir noch niemantz van uch einiche rouwe side [...] binnen unse stat brenget odir deit brengen mit geinerleie droch.
Im kaufhandel ist groisser sorg, | Afsclag, drog, burgschaft, scholt und borg.
Eyn vrouwe is aller dinge eyn lust. [...]. Ere deenst is sunder droch.
Ja selig ist der mann fuͤrwar, | Dem Got die suͤnde nicht auffmist, | Des geist on truͦg vnd falscheit ist.
Wann dez mannes bilde waz geliche | Gesetzet sunder triegel | Hinder der funf fenster spiegel.
Ebd.
733
: Da von so wil ich mit ir schallen | Fur war sunder triegel. | Ir wirde luchtet als ein spiegel.
Der trug-lügner
(Titel eines Kapitels über einen betrügerischen Händler).
Ergriff man in
[den betrügerischen Krämer]
die nechst meß [hier: ›Markt‹]
wider | Mit der gleich trug auff oder nider, | So haut man im noch ein glied ab. Sein unart im in busen rinnt, | Die er seim gutthäter bewiß. | So wird bezalt sein trug und bschieß.