tros,
trosse,
der
;
–/-sen, -n
;
zu
mhd.
trosse
›Gepäck‹
, dies aus
frz.
trousse
›Bündel‹
(;
Kluge/S.
2011, 932
).
›Gepäck, Gepäckstück‹; speziell: ›Heergepäck‹; dazu metonymisch: ›Gepäck- und Versorgungszug eines Heeres‹; ›Begleitmannschaft eines Gepäckzuges‹, dies übergehend zu: ›Gruppe von Menschen, die mit einem Heer mitzieht, ohne dabei eine offizielle Funktion, Aufgabe zu besitzen oder Sold zu erhalten‹, dann negativ konnotiert; vereinzelt ist eine individuative Bedeutung annehmbar: ›Angehöriger eines Trosses, der Begleitmannschaft eines Heeres‹.
Phraseme:
sich im tros hinwegmachen
wohl ›mitsamt Gepäck, mit Hab und Gut fliehen‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  23, , (
das
46, (
der
56, ,  2, ,  1, ; vgl.  2.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
den t. abladen / aufbinden / aufbrechen / füren / plündern / stellen / zusammenlesen, liegen lassen, die trossen
[wohin] (z. B.
in das predigthaus
)
schicken
;
der t
. (Subj.) [wo] (z. B.
auf der walstat
)
liegen / stehen / verziehen
, [wohin] (z. B.
zum feuer
)
kommen / laufen
;
dem t. nachlaufen, den trossen etw
. (z. B.
ein fänlein
)
geben
;
bei dem t. bleiben, im t. ziehen, mit t. verreisen, jn. zum t. schicken
;
der t. des glüks, der stätte
;
eine zal mit
›inklusive‹
trossen
.
Wortbildungen
trosbube
1 ›Marketender, Angehöriger eines das Heer begleitenden Gepäckzuges‹ (dazu bdv.: ); 2 allgemein: ›für den Gepäcktransport zuständiger Bediensteter‹,
trosfänlein
,
trosfus
wohl ›hinteres Ende des Trosses‹,
trosros
(a. 1499),
trosvolk
(a. 1537),
troszug
.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Armiger, ein schwerdfuͤhrer / troßbub.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1634
):
Des Glückes Troß, der Neid, | kömmt nicht in dieses Land.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
[die Besatzungssoldaten]
solten [...] sich auf ihrem lermplatz und sonst nirgents finden lassen, desgleich auch ihre weiber und tros nicht zum feur lauffen.
Franck, Sprichw. (
Frankf.
1541
):
Kanstu nit im vorzuͦg sein / so ziehe im troß hinach.
Alberus
f jv
(
Frankf.
1540
):
cacula militaris, lixa, troßbuͦb / der die toͤpflen wescht.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Troß, diß wort lest sich ansehen, als komme es vom welschen oder frantzösischen infinitivo trousser [...]. Allhie aber ist [...] es das [...] wüst und gottloß gesindlein, welches [...] niemand redlichs gut thun wil, aber den kriegsleuthen ihren plunder nachtregt [...]. In summa, mit einem kurtzen namen: huren und buben.
Schottenloher, Flugschrr.
98, 16
(
Würzb.
1523
):
Die so bewarn solten das schloß, | Machten sich bald hynwegk yn droß.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
So vnser bunt ist also groß, | Das wir zuͦ fuͦß vnd auch zuͦ roß | Moͤgen vnsere sind beston, | Noch müsen wir ein troßzüg hon, | Der vnß erleichter vnserer mie | Vnd trag vnß vnsere lumpen hie.
Das droß fenlin laß ich fliegen, | Das niemans darff darunder liegen.
Schib, H. Stockar
52, 28
(
halem.
,
1519
):
und kam Heni Bruner von Eystet(en), der denen von Zug den dros gefürt hatt, zu mir.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Sy liessend iren troß abladen und herbergtend sich zum basten.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
536
(
Genf
1636
):
Tross [...] Das vnnuͤtze gesindt / so dem Kriegsvolck nachzeucht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Der Trossz. Impedimenta in exercitu. Den Trost
[sic!]
zesamen laͤsen / Ein ding eynpacken. [...]. Trosszbuͦb / Der seinem herren den zeüg nachtregt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
die Spänier [...] schickten ire puͤben und trossen in das Predighaus, [...]. die zerrissen den predigstuͤl.
Rot
317
(
Augsb.
1571
):
Impediment, Jdem / oder im krieg / der droß / das vnnütz gsind / das nur jrrt.
Ebd.
357
:
Tross, Ein hauffen / von losen boͤsen huͦren vn̄ buͦben / so ohn alle besoldung dem Krieg nachlauffen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Herzog Born [...] blündret allen der feint blunder und troß.
Vgl. ferner s. v. ,  2.