tropf
I
tropfe
I,
der
;
-(e)n/-(e)n
;
zu
mhd.
tropfe
›Schlagfluss‹
(), zur Herkunft und zum Verhältnis der Lemmata
tropfen, tropf
I,
tropf
II vgl.
Kluge/S.
2011, 932
,
Pfeifer
2000, 1465
und .
›plötzlich auftretende Durchblutungsstörung eines Organs (meist: des Gehirns), Schlaganfall, Apoplexie, Lähmung‹; dient seltener und nicht eindeutig bestimmbar zur Bezeichnung anderer Krankheiten bzw. Symptome derselben, wie z. B. ›Gicht(anfall); Gelenk- / Weichteilerkrankung‹ (vgl. auch
Höfler, Dt. Krankheitsnamen-Buch.
1899, 752
).
Bedeutungsverwandte:
, (s. v. ,
der
, 1),  2,
2
 2, (s. v.  1), , , ,  6, .
Syntagmen
der türke den tropfen bringen
; mit doppeltem Akk.:
etw. den tropfen heissen
;
der t
. (Subj.)
jn. (be)rüren / (er)schlagen / treffen
;
etw. für den tropfen
(z. B.
pilsenöl
),
zu dem tropfen
(z. B.
eine salbe
)
gut sein
;
der t. der glieder
;
der t. auf einer seite
;
der kalte t
.

Belegblock:

Luther, WA (
1537
/
40
):
So den der Turcke uns auch erwurget, so sind wir auch selig, ob den auch gleich [...] er Frantzosen, aussatz und tropffen bringe.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
659, 4796
(
Magdeb.
1608
):
Bald traff Hellruffn ein Pfeil an Kopff / | Das er stuͤrtzt als schluͤg jhn der Tropff.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1450
/
80
):
Karln beruret der tropff, also das er an den henden und fuessen erlamet.
Keil, Peter v. Ulm
179
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Pilsenöl ist gut für den kalten tropffen der gelider alles leibs.
Ebd.
200
:
Die salb vertreibt die gicht, vnd den der slag troffen hat, hept es mit gewalt auß dem pet vnd ist zu allerley tropffen gut.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 126
(
Nürnb.
um 1493
):
Wer sein [prent wein] offt in dy nasen dut, | Ist für den schlag und tropffen gut.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 375, 23
(
Hagenau
1534
):
Daß dich der tropff schlage
(als Fluch).
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Tropff. Apoplexia. Tropff auff einer seiten / so nur dz halb teil des leybs lam̄ ist. Hemiplexia.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
):
es mag in der schlag oder der tropf oder die contractur treffen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
536
(
Genf
1636
):
Tropff [...] Die handt Gottes [...] Der Schlag.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das Guͦt / so einem der tropff schlacht, Apoplexia, Paralysis.
Der Tropff oder schlag / Verlurst od’ beraubung der empfindtligkeit vnd bewegnuß eines teils am leyb.
Morrall, Mandev. Reiseb.
178, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Der siechtag haisset inlatin podagra. (Ich waiß nit wie er in tútsche haisset; ob man es haisset den tropffen [...]).
Haage, Hesel. Arzneib.
8r, 7
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Von dem tropffen und von dem gicht.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Lucium den ainen kaiser traf der gewalt gotts, schlueg in der tropf und das sälig und starb.
Peil, a. a. O.
229, 5688
;
Menge, Laufenb. Reg.
3805
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var.;
Bremer, Voc. opt.
43097
;
43099
;
Vgl. ferner s. v. .