tron,
der
;–/-e
(+ Uml.), in 2 oft mit lat. Endung -i
;zu
mhd.
trôn, thrôn
›Thron‹
(), dies aus afrz.
t(h)rone
, über lat.
thronus
auf griech.
thrónos
›Stuhl, Herrschersitz‹
zurückgehend (Kluge/S.
).2011, 916
– Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Thron, (erhöhter, repräsentativer, reich verzierter) Sitz, Stuhl eines (geistlichen oder weltlichen) Herrschers, Machthabers, Funktions-, Amts- oder Würdenträgers‹; der Thron symbolisiert mittels seiner Gestaltung und herausgehobenen Positionierung die Amtsgewalt seines jeweiligen Inhabers; im weiteren Sinne: ›Herrschaftssitz; Machtbereich‹; in religiösen Kontexten speziell: ›(himmlischer) Herrschaftssitz Gottes / der Engel‹, dann häufig in den Formeln: der ewige / himlische tron, des himmels / himmelreiches tron, der höchste / oberste tron
; oft in tropischer Verwendung, z. B. bezogen auf die Mutter Gottes (vgl. unten den Beleg Luther, WA
); metonymisch, jedoch oft nicht genau abgrenzbar: ›Herrschermacht, Herrscherwürde; Machtposition‹.35
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
ff.; 8, 738
LThK
.10, 172
Syntagmen:
einen t. machen
, [wohin] setzen, durch gerechtigkeit bestetigen, über gottes wort erheben, jm. seinen t. abliegen
›durch Lügen abgewinnen‹, etw. alle tröne durchschönen
; der t
. (Subj.) ewiglich bestehen, in hitze stehen
, [wie, z. B. fein gewirkt
] sein
; j. ein t. sein, etw
. (z. B. der menschen herz
) ein t. werden, wie ein t. (gottes) sein
; j. auf dem t. sitzen, jn. auf den t. setzen, aus dem t. verstossen, j. für / in den t. kommen, in einem t. sitzen / bankettieren / sein, etw. mit einem t. bezieren, j. von seinem t. aufstehen, jn. vom t. setzen / stossen
; der t. gottes, des herren / königs / richters, der dreifaltigkeit / würde / hohen majestät / ewigen würdigkeit, des lams, der engel / herscher
; ein bäpstlicher / fester / goldener / königlicher / minniglicher / schöner / starker t
.; got in seinem t
.Wortbildungen:
trönen
Belegblock:
da das fur den koͤnig zu Nineve kam, stund er auff von seynem thron und legt seyne purpur ab.
Er setzt die gewaltigen vom thron und erhohet die nydrigen.
Das ist nichts anders denn den lieben Sanct Michael beschuͤldigen, Als habe er Gott von seinem Thron und Stuel woͤllen stossen.
Der iungfraw leyb schwanger ward, | doch bleyb keuscheyt reyn beward, | Leucht erfur manch tugent schon, | Gott da war ynn seynem thron.
Dieser Bonifacius ists, der [...] seine dreck [...] zu samen gerafft hat, darinn den Bepstlichen thron zurheben uber Gottes wort.
[der Türk] Macht drey Thron und Stühle Gottes; Christum setzt er zur Linken; Mahomet zur Rechten.
Von seinem festen Thron
[
tabernackelMentel
14751
: ;
sitzLuther
bis 1528: ;
wonungEck
1537: ]
sihet er [DEr HERR] auff alle / Die auff Erden wonen. DEnn als Balsar zu Babylon / | Sicher Bancktiert in seinem Thron / | Gewonnen die Perser die Stad / | Erschlugen jhn vnd seinen Rath.
wan dîn [meit] gestalt, dîn schœne | durchschœnet alle trœne.
Ebd.
18, 8
: Balde trœne, krœne, vrœne | mir ein küssen, sun der gerten.
Ich gebe in hohir wirde loͤn, | Ich setzt sie in der wirde troͤn.
und wirt uns verware herumb gegeben | nach disser czyt eyn ewig leben | [...] | an des hymmelriches tron!
Do ward ich gewar eins guldin stuls [...] In dem tron sach ich sitzen einen kunig der hieß Tormax.
ich [Lucifer] was in dem obersten thron eyn licht-treiger!
Des himels throne den guten geisten, der helle abgrunt den bösen.
so wil si [kuscheit] god danne belone | mit freuden in dem ewigen throne.
ich [Lucifer] | var auf den perg der czeuknis | [...] | und secz auch da hin meinen thron.
Ebd.
88
: der kaiser Feraÿ, | der auch sas in der herscher thron.
Der Gerechte stehet vor dem Thron des Lambs.
Er fuͤhrts [die Altvaͤtter] wol inn seins Vatters Land, | Wol in den obersten Throne.
Verhelff vns zu der Himmelischen Frewd, | Goͤttliches Troͤnlein, | Muͦtter Gottes.
Ihr
[der Hoffärtigen]
Thron vnd Sitz, wird stehn in Hitz, | Der Rauch wird steigen in dNasen. do sitzet der ewige kúnig herlichen in sinem trone und gebútet und regniert in dem menschen.
wer do wer zesitzen auf dem thron
[
StuelLuther
1545, 1. Kön. 1, 27: ]
meins heren des kunigs nach im. Got der sitzt im hoͤchsten thron | Vnd kanst all glicheit wol verston.
Lob Gotte in sinem trone | Und allen lúten fride si!
Er machet mit kostrichem lon | Ainen minnenklichen schoͤnen tron, | Der was von helffenbain gar kluͦg.
Ebd.
3208
: [Maria] alles irs laids ward ergetzet, | Do sÿ uff Gottes tron wart gesetztet!
Ebd.
4411
: Maria, du bist der tron | In dem der hoch kúng Salomon, | Gott, mit siner wisshait list | Nún monot inne gesessen ist.
In der dritten iherachy die waurhait ist anzuͦ betten durch das opfer vnd lob, vnnd das ist der stiel oder troͮn der engel.
Ain Künig / der die Armen trewlich richtet / des Thron wirdt ewigklich bestehn.
Luther, WA ;
Beckers, Bauernpr.
59, 30
; Rueff, a. a. O.
418
; v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
52, 18
; Gajek, Seidelius. Tych.
14, 12
; Anderson u. a., Flugschrr.
29, 6, 4
; Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 68
; Gilman, a. a. O.
2, 185
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
82, 33
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 12b
.2.
im Pl.: ›ein Engelchor der ersten Triade; Thronengel‹.Belegblock:
Seax, ein herczog [...] | was auch in himel wol czu hoff | in dem chor haisset throni.
luͦg oͮch, [...] wie die hohen throͤne und dú schar hein ein süzes ruͦwen in mir und ich in in.