trollen
II
V.;
zu
mhd.
trollen
›sich in kurzen Schritten laufend fortbewegen‹
().
1.
›langsam trabend, mit kurzen Schritten gehen; sich (wohin) bewegen‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
die heilosen munche [...] sind getrolt kommen mit ihren Regeln undt wercken.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Kam [...] in eines seines nachbaurn hauß, daselbst abzumercken, wenn der pfarrherr nach seinem hauße, weil die frauw allein, trollet.
Fastnachtsp. (
Nürnb.
1474
):
Wan er des nachts zu haus sol trolln, | So schleicht er mir auf meinen mist, | Schüt rauß, was in seim körper ist.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Auff das kein ernst nit wert darauß, | Wil ich mich trollen ins bierhauß
(auch zu 2 stellbar).
2.
›sich (rasch) von jm. / einem Ort entfernen; davongehen‹; refl.
Bedeutungsverwandte:
, , (V.) 14, ,  3.
Wortbildungen:
trol
(Adv.) ›schnell, geschäftig‹.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2880
(
Köln
1476
):
Dye [groysse schyff] hyelten an des Rines klyff | By Herderbusch geladen voll. | Idt gyngh dayr weerlych oeuer troll.
Dedekind/Scheidt. Grob.
161, 20
(
Worms
1551
):
Will diser list nicht helffen dich / | Daß sie [die gest] nicht wolten trollen sich / | Vnd haben auff die zeit nicht acht / | [...] / | So [...].
Franck, Decl.
335, 1
(
Nürnb.
1531
):
sie ruͦfft / so muͦß er kommmen / sy stoͤßt jn aus / so muͦß er sich trollen.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
Flux, droll dich! gieb den sewn zu essen!
Ebd. (
1564
):
Dir wird kein härlein mehr von ir. | Drumb troll dich mit deim pellitschir!
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
4367
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Ich rat jn aber beyden recht, | Sye trolten sich geschwind vnd schlecht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Heb dich / Troll dich. Apagete.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
536
(
Genf
1636
):
Trollen / sich packen oder hinweg machen.