trinker,
der
;
–/Ø
;
md. auch
trenker
;
-e-
Schreibung kann als Reflex der md. Vokalsenkung oder als Umlautschreibung aus
trank
erklärt werden.
1.
›Wirtshausgast‹;
vgl. (V.) 34.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4, .

Belegblock:

Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
sol auch niemant kainem trincker in seinem haus trincken eingeben nach der pyerglogken.
2.
›trinkfester, genussfreudiger, zügelloser Mensch‹; bei Betonung des durativen Aspekts auch: ›Trinker, Säufer‹;
zu (V.) 3.
Wortbildungen:
trinkerin
,
trinkerlich
›dürstend‹.

Belegblock:

Luther, WA Br. (
1532
):
Wenn ich komme, will ich erzählen, wie [...] Mühlfurt mir viel Weisheit erzeiget. Aber ich war nicht trinkerlich nach solchen Trank.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
ja solden in
[einen Amethyst]
di trenker tragen, | so wurden si nimmer trinken.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Warumb die trincker sterben
(Kapitelüberschrift).
Thür. Chron.
12v, 13
(
Mühlh.
1599
):
[Tyberius] ward Keyser nach jhm / Ein grosser Traͤnker vnd Tyran.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
11, 25
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
unde umme das das do sint gute wyn, so sint ouch do gar gute trenker.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
198, 22
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
wenne man in disen
[Sünden gegen sich selbst]
sündet, so sprichet man, daz der mensche an im selber oder zuo im selber gesündet habe, alse ez offenbar ist in dem frasse unde in dem unküscher unde in dem trenker.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
sie [die closter] sein tag und nacht als recht trincker und esser, als weren sie in der welt pey allem ungefür.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 318, 28
(
oobd.
):
Die schwester greinen zu zeitten, aber consperiren nit, [...]. Trinckherin sein nit vnter inen.
Vgl. ferner s. v.  1, .