trichter,
trachter,
Letzteres auch mit Umlaut;
der
;
–/-Ø
;
zur Geschichte und zur räumlichen Verteilung der Varianten vgl. ;
über
mnd.
trechter
aus
lat.
trajectorium
›Trichter‹
(
Kluge/S.
2011, 929
).
1.
›Trichter, röhrenförmiges, meist sich verjüngendes Gerät zum Einfüllen von Flüssigkeiten o. Ä. in ein Gefäß mit enger Öffnung‹; in verschiedenen Bereichen (z. B. zum Kochen) gebraucht; in der Medizin: ›trichterartiges Gerät, mit dem heilende Dämpfe oder Rauch an die zu behandelnde Stelle geleitet werden‹; vereinzelt ütr.: ›ausweglose Situation‹ sowie ›Abgrund‹.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  1.
Syntagmen:
einen t. machen,
[wohin]
stossen
;
der t. eine lange röre haben
;
etw
. (z. B.
milch
)
durch einen t. giessen
(z. B.
in ein fas
)
/ schütten, etw
. (z. B.
dampf / korn / rauch
)
durch einen t. gehen / laufen lassen, jn. in einen t. treiben, etw
. (z. B.
wein
)
mit einem t. in etw. füllen, etw. zu einem t. in einen schnabel einfüllen
;
der blecherne / enge / hölzerne / kupferne / lange / stälerne t
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
698, 32
(
preuß.
,
1420
):
7 stelynne kannen, 3 trichter, 1 kelle.
Ders., Marienb. Ämterb.
23, 13
(
preuß.
,
1446
):
2 blechschalen, item 1 stelynnen trichter, item 2 moskarken.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
10220
(
rib.
,
1444
):
Eyne groisse alde hielt [...] eynen trechter da man mit | Wijn in tunnen zo vullen pliet.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
83, 22
(
halem.
,
1336
/
42
):
Swer öch dekeinen trachter lengern hat danne einen vierdenteil einer elne under dem napfe [...], der git j march ze buͦsse.
Jörg, Salat. Reformationschr.
868, 11
(
halem.
,
1534
/
5
):
Wann man sj [Zürcher] dann straaffen wollt / beschirmpten sy sich mit ob gemelltemm puncten so fast / das die von Zürch deshalb jn eyn engen trachter getriben wurdend.
Maaler (
Zürich
1561
):
Tieffe (die) triechter / abgrund.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Auch so hatt er weder sib, noch die seck, | Gieszuas, angster, leuchter, trachter.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
2, 20
(
Augsb.
1553
):
ain wenig saffera, als wan man ain hienlin zú bratten filt / vnnd fils jn den kaponer zú ainem trachter ein jn den schnabel.
Weitz, Albich v. Prag
151, 4
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
laß den tampff durch ainen trachter jn die oren pis es hilfft.
Eis, Gottfr. Pelzb.
166, 8
(
öoobd.
,
15. Jh.
):
mach einen trachter, der ein lanng roren hab von einem kranibetholcz.
Ebd.
167, 27
:
par ein loch [...] jn das vaz, vnd stoss ein trachter in das lueg. Darnach gews das ayr chlar [...] vnd die milich mit dem wein oben durch den trachter jn das vaz.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
10, 29
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
50, 17
;
Struck, Klöster
140, 10
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
94, 14
;
Ukena, Zuger Trag.
2331
;
Zingerle, Inventare ;
Rechn. Kronstadt
2, 481, 19
;
Vgl. ferner s. v.  1, (V.) 7.
2.
›tiefste Stelle eines Gewässers‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Wortbildungen:
trichtergarn
›Fischernetz, das für den
trichter
gebraucht wird‹.

Belegblock:

Alberus
Yy iiijv
(
Frankf.
1540
):
Cataractæ, drechter / zwirbel.
UB Zug
1243, 6
(
halem.
,
1479
):
Undt ist diß daß erste stuckh, [...] daß man [...] nit in dem boden mit deheinen driechten garn nit ziechen soll.
Ebd.
1487, 5
;
Schweiz. Id. ; 14, 328ff. (a. 
1431
).