tribulieren,
V.;
aus
lat.
trībulāre
›drücken, plagen‹
(
Georges, Neub.
2, 4808
).
›jn. durch aggressives Verhalten aller möglichen Art, z. B. durch beständige obrigkeitliche Forderungen (oft Beamten zugeschrieben) oder durch gewaltsame und militärische Angriffe, bedrängen, drangsalieren, verfolgen, verjagen; jn. quälen, peinigen (körperlich und seelisch), jm. das Leben schwer machen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  147,  45,  16,  12,  2, , , .
Syntagmen:
j. jn. t
. (z. B.
der fiskal die pfaffen, der bapst den keiser, der türke die christliche gemeinde
),
jn. mit brand / mord, hart / unbillich t
.

Belegblock:

Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
2, 87, 6
(
rib.
,
1550
):
Diesser officiant [...] exequiert hin und widder gegen die armen paffen, die der fiskal tribuliren will.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 9, 35
([
Worms
1521
]):
Nach dem ist kaiser Rudolff in Jtalien von ynen [Bäpsten] tribuliert worden.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Ein böser geyst, der so in mir | Mich wütig mach und tribulir.
Der Türck [...] | [...] | Gantz tyrannisch tyrannisirt, | Verfolgt, verjagt und tribulirt, | Die christlich gmein.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
nach 1590
, 1. Hs.
1. H. 17. Jh.
):
so werdens herfür gezogen zu vierern, steuereinnembern, [...] und ungeachtet [...] das si auch ander erliche leüt unbillich tribulirn, müessen si doch für die frümbsten und erlichisten gehalten sein.