treskamer,
treschkamer,
triskamer,
trischkamer,
tristkamer,
die
;
–Ø/–
.
1.
›Schatzkammer, Sakristei (in Kirchen); Waffenkammer‹; auch: ›Archiv, Kammer zur Aufbewahrung von Akten‹; in religiösen, speziell mystischen Schriften bezogen auf Seinsorte Gottes, auf Aufbewahrungsorte seiner Eigenschaften, auf das Gedächtnis an diese, auf die Heilige Schrift;
vgl.  2,  15.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
8, 974
f.
Syntagmen:
die t. behenken
;
die geschrift eine t. sein
;
eine truhe mit geld aus der t. bringen, got ausser seiner t. ausgehen, x armbrüste in der t. sein / stehen, ein loch in die t. machen
;
die t. der väterlichkeit
;
die t. in der kirche
;
die heimliche / kleine / niederste t
.;
der bau der t
.;
die tür unter der t., ein schlüssel zu der t
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
28, 30
(
preuß.
,
1431
):
In der kirchen in der cleynen drescamer: 18 ornath ane rocke [...]. In der nedirsten dreskamer: 6 ornat duplex mit cappen und rocken [...].
Ebd.
660, 13
(
1433
):
13 armbrost hat der camerer und 36 armbrost sien in der drezkameren.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Sacrarium, ein dreßkammer.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Wan er [got] diz wol bekante, sô wolte er ûzgân ûzer sîner heimlîcher triskamer der êwigen veterlicheit, in der er êwiclîche geslâfen hât.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
tags gieng er hinweg und des nachts kam er wider, biß er in sechs nächten ein loch in die treßkammer macht.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Adytum Sacristey / Dreßkam̃er.
Schib, Urk. Laufenb.
35, 4
(
halem.
,
1364
):
in der kilchen [...] bi der kleinen tür unter der trischkamer.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gehaltkam͂er (die) Gemeiner brieffen vnnd geschrifften / Tristkãmer, Cantzlei.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Sacrarium Secretariũ Sacrista segeter vel treschkamer.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
seyt doch die geschrift ain triskamer ist, darinn behalten soll beleiben und werden der schatz aller eren, die gedächtnüss der allmächtigkait gots.
Glatz, Chron. Bickenkl. ;
Kocher, Rechn. Schönenwerd
359, 10
;
Voc. Ex quo, Ind.
714
;
Schmitt, Ordo rerum
118, 25
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 241
;
1943, 590
.
2.
wohl ›Behälter für Spenden, Opferstock (in einer Kirche oder in einem Tempel)‹.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  2, , , ,  14,  1.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
ioiadas der bischoff der nam ein treskamer
[
Mentel
1475
2
:
schacztruchen
;
Froschauer
1530:
geltstock
;
Luther
1545, 2. Kön. 12, 10:
laden
]
vnd det auff oben ein loch: [...]. Vnd die pfaffen die do behúten die túren die legten dorein alles das guͦt das do ward bracht.