tresel,
trisel,
der
;–/-Ø
;tresem
o. ä., der
;
tresor,
trisor,
der / das
;trese,
Genus?
–/-n
;zu
mhd.
trëse, trisol
o. ä., trësor, trisor
›Schatz(kammer)‹
(), dies aus der Gruppe von frz.
trésor
, lat.
thesaurus
›Vorrat, Schatz, Schatzkammer‹
(Pfeifer
), in 3 auch durch 2000, 1456
frz.
dressoir
›Schaugestelle; Schenktisch‹
beeinflusst (Schulz/Basler
).5, 436
– Beleghäufung für das Hpreuß. / Md.
1.
›Schatz; Vorrat; Vermögen, Besitz, Mittel‹; metonymisch: ›Geldkasten; Opferstock, Spendenkasse in der Kirche bzw. im Tempel‹; in religiösen Schriften auch tropisch für den Heiligen Geist sowie Eigenschaften und Gaben Gottes.Syntagmen:
einen t. haben
; der t. vol geldes sein
; etw. ein t. heissen
; geld in den t. legen
; der t. zu
[Ortsangabe]; der gemeine t
. ›öffentlicher, zur Allgemeinheit gehörender Besitz‹, ein trostheilbärender t
.; des jamers t
. ›die Fülle des Jammers‹.Wortbildungen:
tresorie
tresorisse
Belegblock:
das der orde unser lieven frouwen im lande zu Lifflande keinen tresel edder ligenden schatz en hat.
Der [heilge geist] wol al der werlde tut, | Der semphtlich uber suzet | Und allen kummer buzet, | Ein trostheilbernder tresem | Und ein trut himel besem.
der kompthur tete vor deme covente rechenschaft von all sienen usgegebenen gelde, und das obirloufene gelt wart gelegit in den treszil.
So saltu wissen ind bevynden | Dat sij [Memorie] is tresoriersse ind hoederynne | Van mannicherleye subtilē synne.
das heist ein trißel, was ein geordent vergeben man hat mit willen und wissen seins obersten.
daz der trisel
[
schatzkastenFroschauer
1530 / Eck
1537: ;
GotteskastenLuther
, 1545, 2. Makk. 3, 6: ]
zuͦ jherusalem vol wer geltes daz on zale wer. Ettmüller, Heinr. v. Meißen
17, 15
; Schulz/Basler
5, 436
; Jones, French Borrowings
635
f.; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 590
.2.
›Schatzkammer‹; speziell: ›Waffen-, Werkzeugkammer‹; auch ütr. auf den Aufbewahrungsort der Gaben Gottes; metonymisch anschließbar an 1.Syntagmen:
den t. aufschlagen, des schatzes berauben
; der t. im palast stehen, beschlossen sein
; etw. aus dem t. empfangen / nemen, etw
. (Subj.) im t. sein, etw
. (z. B. den schaz, x säcke
) in dem t. haben, in den t. hineinlegen, j. in den t. kommen
; der t. des tempels, der gnaden
; der himlische t
.Belegblock:
haben wir yn deme treszele in 9 secken 1250 ₰ ane den cleynen sag.
im trezel: item 13½ tonnen pulver, item 2 tonnen salpetir, item 1 firteil swebel.
im tresel: 5½ schog und 9 nuwe czymmerbiel, [...], item 31½ schog hufisen.
Do Abraham an tugenden frucht | In der genaden trisor quam, | Drier lege steine er nam.
Der himlisch trisor, | Der beslozzen was da vor, | So vollig wirt entslozzen, | Dem menschen dar awz gegozzen | Die mynn.
Julius [...] zoch yn Rome unde slug den tressil uf unde gap seynen rittern gut unde gelt.
bynnen der muren sin viij pallas michil unde groz, und in der gevirtin muren [...], do stet der tresil, nin de man legit den schacz des grozen chaam.
3.
›Ziermöbelstück; Behälter von unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Funktion‹; im Einzelnen: ›Schatztruhe, Truhe oder Kasten für Wertgegenstände‹; ›Wandkasten, Wandschrank‹; ›Schenktisch, Kredenztisch‹; metonymisch anschließbar an 1.Syntagmen:
t
. (Pl.) machen, einen t. mit etw
. (z. B. mit einem gehimmelze
) fürstechen
; das t. schön, mit silber zugerüstet sein
; das t. mit karfunkeln
; ein vierkanthaftiges trisor
.Wortbildungen:
tres|chen
tresortisch
tresortuch
Belegblock:
[der] dat snitzelerampt winnen wilt ind gesinnet, meister [...] zo werden, derselve sal zwei stucke werks konnen machen, [...], as mit namen ein hangende taifel und ein vierkanthaftige tritzsoir vurstechen mit eime gehemels.
Das tritzsoir war schoin mit silber zugerust.
inwendig waren die Waͤnd neben dem getaͤfels / smaragden / [...] die baͤnck von dyamanten / das tresor mit Carfunckeln herumb / an stat der leisten eingesetzt.
Set, der selbe Joas nu | Sazte und wol machte zu | Trisel und schatzkisten gut.
Wilkes, Ev. Gem. Duisb.
108, 13
; Schulz/Basler
5, 437
;