trecken,
V.,
– Nordd./Md.
1.
›etw. ziehen, heraus-, hineinziehen; durch Ziehen fortschaffen‹; häufig im Sinne von ›heftig oder gewaltsam ziehen, zerren, (aus)reißen‹; bei Arzneien: ›extrahierend wirken‹; in mehrfacher Hinsicht bildlich und ütr. gebraucht; dann z. B. ›sich in die Haare, in die Wolle geraten‹.Phraseme:
js. leine trecken
›mit jm. an einem Strang ziehen‹; den afterhame trecken
›sich zurückziehen‹.Syntagmen:
etw
. (Subj.) t
. (absolut); jn
. (z. B. die braut
) / sich / etw
. (z. B. den faden, die leine
) t
.; jn. / etw
. [wie] (z. B. mit hochfart
) t
., [wohin] (z. B. in etw., hin zu etw. wärts
) t
.Wortbildungen:
trecker
trekgarn
Belegblock:
Wenn Herrn sich reuffen vnd trecken / | Muͤssen die Bawren jhr Haar darstrecken.
daz si sine
[Gottes]
liben brut ouch nicht | uz irre innekeit irwecken | noch in di werlt widir trecken. vrouwe Lachtasis daz ist mir bekant, | di trecket mit irre hochvart | den vadem hin zu tale wart.
off sij eynen Ertzbusschof van Coelne vnderstain weulden an sych zo weruen, [...], want he seulde yre lyne wail trecken.
heilen mit den dingen dÿ do trecken vnde stopffen.
‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›sich an einen Ort bewegen; wandern, (aus)ziehen; sich [wohin] begeben‹; auch: ›in den Krieg ziehen‹.Syntagmen:
j. t
. (absolut); j
. [woher, wohin] (z. B. aus der stat, in / nach / vor etw
.) t
.; subst.: das grosse trecken
.Belegblock:
sy treckden vys der stat gemein | rich, arm, grois ind clein.
ind was ein groisse trecken zo eme [konink Rodulf] van heren ind van steden.
4.
phras.: sonder trecken
›ohne zu zögern‹.Belegblock:
das machstuͤ genczlich da by pruͤven, | of ein snel und ain bedruͤven | deit sonder trecken leives bede.