traun,
Partikel
(1; 2),
Adv.
(3);
über
triuwen
,
entriuwen
,
in triuwen
(
›in Wahrheit‹
) zu
mhd.
triuwe
(), vgl.
treue
;
zur weiteren Formgeschichte vgl. f.
1.
›wahrlich, wirklich, fürwahr, gewiss‹; als Einleitungspartikel am Satzanfang, zur Hervorhebung des Nachfolgenden sowie zur Markierung des Sprecherwechsels gebraucht.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Trawen, Was des Binde schluͤssels ist, da las mich fur sorgen.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
triuwen, allez lîden sol man zemâle bevelhen dem lîchamen.
Froning, Alsf. Passionssp.
6583
(
ohess.
,
1501ff.
):
En truwen, herre, das ist eyn raid gutt.
Alberus
Qq jv
(
Frankf.
1540
):
Draun / Pol, omnino, [...], ich lobs draun.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Traun, mein Esaw, sag du mir an, | Hat iemand dir ein leid gethan?
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
was tu wir nun? trün wir geen hin wider haim.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
treun, dâ versmâhten si in in seinen grôzen werken.
Quint, Eckharts Pred. ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Froning, a. a. O.
7025
;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
389, 3820
;
Pyritz, Minneburg
4424
;
Gille u. a., M. Beheim
1246, 932
;
Sappler, H. Kaufringer
32, 20
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
241, 11
;
244, 27
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›wahrhaftig, gewiss‹; in Verbindung mit Bejahungs- und Verneinungspartikeln mit bekräftigender Funktion gebraucht.
Bedeutungsverwandte:
, (s. v.  2),  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
trawen nayn, Jch bin euer Herr noch euer Richter nicht.
Ebd. (
1532
):
Trawn ia, das ist auch wolgethan.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
76, 12
(
um 1571
, Hs.
1615
):
Nein traun folget solches nicht.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
ich weiß sein, trawen! nit.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
255, 2373
(
Zwickau
um 1540
):
Ja traun / Es ist mir auszusprechen schwer.
Luther, a. a. O. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
240, 26
.
Vgl. ferner s. v.  14.
3.
als Satzadverb: ›fürwahr, wahrlich, tatsächlich, gewiss‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
sie
[die falschen Heiligen]
wollen trawn auch den namen haben, ja wol mehr denn die rechten heiligen.
Rueff, Rhein. Ostersp.
169
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
Daz woln wir druwen baz bewarn.
Froning, Alsf. Passionssp.
6645
(
ohess.
,
1501ff.
):
und truwen yn der helle pyn | do mustu ewiglichen ynne synn!
Luther, a. a. O. ;
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ;
Froning, a. a. O.
1422
;
Mone, Adt. Schausp. ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Vgl. ferner s. v.
3
 6.