trauern,
das
;
-s/–
;
subst. Inf. zu (V.).
›Trauer, Bekümmernis, seelischer Schmerz über einen Verlust, vor allem den Tod eines Menschen‹; seltener: ›Bedauern über eine Verfehlung‹; vereinzelt: ›Verlassenheit, Gottferne‹; in 1 Beleg: ›Mühe, Schwierigkeit‹;
zu (V.) 1.
Zur Sache:
LThK
10, 323
ff.
Bedeutungsverwandte:
 1,  3 (subst.),  1,  1,  1 (subst.),  5, (
das
3, ,  5,  13, (
das
); vgl. , (
der
2, ,
3
, (
das
1,  1.
Gegensätze:
(mehrfach),
1
 2,  12.
Syntagmen:
t. haben, das t. erlösen / lassen / mässigen / schwächen / spüren / vergraben / verjagen / wenden, mit freude mengen, t. um etw. tragen, aus dem herzen nemen
;
das t
. (Subj.)
jn. anspringen, des menschen tod sein
;
j. des trauerns
(Gen.obj.)
überhaben werden, jm. trauerns geletzen
›beenden‹;
jn. ane t. hinausbringen, j. in t. geraten / sein, in t. stehen, pein haben, js. tage in t. enden, ein weib in t. finden, der hochfertige das antliz in t. verkeren, Jesus in t. freude geben, die freude mit t. mengen / vermischen, jm. nach t. gach sein
;
das bittere / grosse / kleine / schwere t
.;
die stat des trauerns
;
das t. um etw
. (z. B.
um die schuld
);
trauern vol, des trauerns ungenesen
.
Wortbildungen:
trauernmacher
›Tod‹.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501ff.
):
hyrumb ßo laß dyn truren und klagen!
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Jch [Herr Reynhart] will vns bringen one trawren | Hinauß.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
9, 4
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Der milte got, [...], gereche mich an euch, arger traurenmacher!
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1819
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Mir ist doch nach truren lútzel gǎch.
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 31
(
Basel
1494
):
Welch leben lang / die
[die alten Menschen]
hand groß pin | [...] | Jn truren vnd jn staͤtem leidt.
Jörg, Salat. Reformationschr.
379, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
darab jr [der herren] biderben lüt gros beduren und truren haͤttend.
Sappler, H. Kaufringer
13, 288
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er rait wider haim ze land. | das weib er in truren vand.
Bauer, Geiler. Pred.
325, 21
(
Augsb.
1508
):
Es ist auch hie kain statt der froͤden. sunder des traurens und des waynens.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die [hôhvertigen] verkêrent ir antlütz gar kaum in trauren und wainen umb ir schuld.
Klein, Oswald
9, 42
(
oobd.
,
1421
):
sein lieb und laid, mit freuden trauren ist gemengt.
Ebd.
43, 13
(
1408
):
so helf eu got, | der mag eu alles trawren wol embinden.
Munz, Füetrer. Persibein
151, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Artus pott das weit in die lannt, ob er dem kúen [helld] möcht traurens mit geleczen.
Weber, Füetrer. Poyt.
128, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
er
[der Geliebte]
schaidt sich hin [...] | auch pin ich traurens immer vngenesen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee , 7h (
München
1528
):
Trawern ist des menschen tod, aber die freyd ist sein leben.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
mein herz ist traurn vol, | seid ich mich annen sol | deines roͤsenvarben mund.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
122, 2449
;
Jungbluth, a. a. O.
22, 27
;
32, 39
;
Göz. Leichabd. ; ;
v. Ingen, Zesen. Ged.
383, 25
;
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1697
;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
17, 57
;
Wickram
4, 18, 2
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1697
;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
202
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Primisser, Suchenwirt ;
Klein, a. a. O.
7, 34
;
21, 66
;
51, 38
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Munz, a. a. O.
41, 7
;
Vgl. ferner s. v.
3
 4,  18, .