trans-,
Lehnpräfix aus der lat.
Präposition
trāns
›jenseits; über, über ... hin‹ (
Georges, Neub.
2, 4786
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 73
.); hier einige schwach belegte Bildungen zur Vorführung des Musters.
›durch, hindurch, über, über ... hinweg / hinaus, jenseits‹; Bestandteil lat. Lehnwörter, meist im Bereich des Fach- und Bildungswortschatzes; vgl.
Pfeifer
2000, 1448
;
Duden
7, 2014, 863
.
Fachtexte (vor allem der Theologie, Naturkunde und Verwaltung).
Wortbildungen
(Beispiele nach Wortarten geordnet):
a) Substantive:
  • transaktion
    ›Vereinbarung, Kompromiss, Vergleich‹,
  • transluzidum
    ›durchscheinendes, durchsichtiges Material‹.
b) Verben:
  • transponieren
    ›etw. übersetzen, an einen anderen Ort bringen‹ (dazu Wortbildung:
    transposition
    ›Überführung e. S. an einen anderen Ort‹),
  • transsubstantieren
    ›verwandeln‹ (a. 1515; dazu Wortbildung:
    transsubstantiation
    ›Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi in der Eucharistie‹; im zitierten Beleg profaniert; vgl.
    Lex. d. Mal.
    8, 950
    ff.).
c) Adjektiv:
  • transmarin
    ›jenseits des Meeres befindlich, überseeisch, exotisch‹.

Belegblock:

Zu a):

Köbler, Ref. Wormbs
32, 2
(
Worms
1499
):
wo et wan ein sach [...] durch transaction Anlasss oder sunst hingelegt [...] were.
Sudhoff, Paracelsus (
1537
/
41
):
die [sonne] dan vitellum ovi coagulirt in ein carabe, den albumen in ein translucidum, also ist auch der spiritus coagulationis zu verstehen.

Zu b):

Rot
356
(
Augsb.
1571
):
Transsubstantiation, Verwendung einer substants oder wesendtlichen dings inn ein andre / also das die vorig gantz auffhoͤre / vnnd ein andre an der statt sey. Transponirn, Vbersetzen / hoͤher oder nydrer setzen. Transposition, Vbersetzung.

Zu c):

Sudhoff, Paracelsus f. (
1528
):
in disen meinen recepten so beschauet, wo findet ir darin ein einiges transmarin; sag auch darbei, das ir mit den transmarinen mer beschissen habet.