tragedie,
die
,
-Ø/-en
;
aus
lat.
tragoedia
›Tragödie‹
(
Georges, Neub.
2, 4780
f.).
›Tragödie, Schauspiel auf der Bühne mit Personal von hohem Stand, ernster Thematik und meist unglücklichem, tragischem Ausgang‹, im Unterschied zur Komödie; allgemeiner auch: ›Erzählung, Bericht‹; ütr.: ›Missstand, Skandal‹.
Mittleres und späteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 3,  2, (
das
1, ; vgl.  1, .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
eine t. agieren / machen / schreiben / sehen / spielen / zurichten
;
eine t
. (Subj.)
etw
. (z. B.
ärgernis / schaden
)
bringen, etw. leiden, von etw. handeln, e. S
. (z. B.
dem heroischen gedichte
)
gemäs sein
;
jn
. (z. B.
furien
)
in die t. einfüren
;
ungleich einer t
.;
die ernsthafte / erschrekliche / klägliche / traurige t
.;
die t. mit 9 personen
;
die t. von etw
. (z. B.
von der schöpfung
),
wieder abgötterei
.
Wortbildungen:
tragedienschreiber
(a. 1536),
tragedieren
›etw. darstellen‹,
tragedisch
.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Es wirdet jtzunder eine erschreckliche Tragœdia, von einem vngerhatenen Son agirt.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
6, 21
(
Frankf./M.
1563
):
Was aber fuͤr aͤrgerniß und schaden dise Tragedien [...] der Kirch gebracht / haben die Glaubigen [...] zu bedencken.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
11, 9
(
Zwickau
um 1540
):
Es hat [...] Herr / Thomas Naogeorgus ein sehr kuͤnstlich unnd lieblich Tragedisch Spiel / inn Lateinischer Zungen lassen ausgehen.
Opitz. Poeterey
20, 21
(
Breslau
1624
):
Die Tragedie ist an der maiestet dem Heroischen getichte gemeße [...] weil sie nur von Koͤniglichem willen / Todtschlaͤgen / verzweiffelungen [...] heulen / seuffzen vnd dergleichen handelt.
Sachs (
Nürnb.
1534
):
Unnd es spielet die erst parthey | Ein ernsthaft, trawrige tragedi, | Die ander ein fröliche comedi.
Jörg, Salat. Reformationschr.
356, 17
(
halem.
,
1534
/
5
):
welchs dann alles [...] an eim andern ortt volkumenlicher usgetruckt / und tragediert wirt.
Lauater. Gespaͤnste
40v, 18
(
Zürich
1578
):
dann wie man die Furias in Tragedien oder schawspilen pfligt ynzefuͤren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
Von des allerverderblichisten mans leben, todt und peinigung in der höll ein tragedi und klegliche erzellung.
Rot
356
(
Augsb.
1571
):
Tragedi, Ein vast ehrnstlich schawspil vnnd gedicht / [...] hebt sich etwo froͤlich an / endet sich mit grossem schrecken vnnd trawren / Helt in solchem das widerspyl mit der Comedi.
Ralegh. America ;
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
164, 14
;
Opitz. a. a. O.
10, 10
;
13, 2
;
56, 25
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Vgl. ferner s. v. .