2
tracht,
die
;
–/-en
;
zu (V.).
›Absicht, Vorhaben, Streben, Trachten e. P. auf jn. / etw. hin‹;
vereinzelt Tendenz zu ›Intrige, List‹; vgl. (V.) 3.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 48,  4, ; vgl.  3,  4,  8, ,  3, , , (
die
),  6, (
der
2, ,  3, (
das
2, (
die
),  1,
1
 1.
Syntagmen:
eine t. erdenken / vorsetzen
;
die t
. (Subj.)
vor augen keinen schein haben
;
in aller seiner t
.
Wortbildungen:
trachthaft
›strebend, ehrgeizig, begierig‹,
trachtsam
›strebsam, fleißig, ordnungsliebend‹.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Er must ein verfuͤrer sein, | Weil seine tracht hie auff Erden, | Hat vor augen keinen schein.
Gille u. a., M. Beheim
142, 90
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
[daz er] gedehte | an gat und ach dy lieb, dy er | sol haben czu gat mit peger | in aller seiner trehte.
Sachs (
Nürnb.
1529
):
Mein man ist fein trachtsam. | Gut ordnung in dem hauß er hat.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
vnd erdencken die Weiber täglich so viel neuer trachten, so viel neuer spitzfünde vnd Liste.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú setzet trahta fúr die si contemplieret, und gedenket wie si mit den tugenden wúrken wil.
Niewöhner, Teichner
634, 43
(Hs. ˹
moobd.
,
1469
˺):
also lassent sy arbeit ab | und sint allczeit trachthaft | hinder ain andrew herschaft.