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tracht,1.
›etw., das zu tragen ist; Last, Belastung, Bürde (allgemein)‹; speziell z. B.: ›Getreidebündel‹; Syntagmen:
eine t. haben
; sonder t. gehen
; die erliche t
.; die t. von ären
.Belegblock:
Solich chraft si nomen | Das si von aigner macht | Dannen gingen sunder tracht | Und lobten unßn herren sa.
Fast hoch wil heut geprisen sein | Ein Tracht von gelben ähren.
Des hogen marschalcks hilghdoms to hauen eyn erlich dracht.
2.
›Gericht, Speise, Gang bei der Speisefolge‹; ütr. auch: ›göttliche Speise für die Seele‹; Vorwiegend obd.
Syntagmen:
eine t. angeben / aufsetzen / auftragen / fürlegen / geben / haben / machen / niessen / setzen / verdauen / vergelten / vorsetzen / zurichten, jm. eine t. fürtragen, jm
. (z. B. dem menschen
) trachten weisen
; die t
. (Subj.) nützen, die t. js
. (z. B. des herren
) götliches antliz sein
; nicht der ersten t. essen
; mit den trachten leben, sich mit trachten behelfen, sich vor saurer t. hüten
; trachten mit fischen, eine t. über tisch, zum himelreich, die t. der malzeiten
; die deutsche / erste / gesunde / gute / köstliche / lüstliche / saure / süsse / überflüssige / unnötige / wähe / wolbereitete t., sieben geistliche trachten
; die mannigfaltigkeit der trachten
.Belegblock:
Mit solcher zier und hochstem fleiß, | So kostlich tracht, mancherley speiß, | Verguelt, auch mancherley getränck.
Du hast nit rhatgeben gnuͦg haben mügen / die dir die richten / trachten und schleck angeben.
Er krenket den magen | [...] | Das er nit verdowen kan | Der trachten manigualtigkeit.
nit mer dann vier trachten oder richten und darzuͦ ainen käß geben und ufsetzen.
die trahte die er [der herre] ir fúr treit, ist sin goͤtliches antlút; da mit wirt si [die sele] gespiset.
Kain underschait ze spise er hat | Noch zewæchen trachten, | Die die lúte machten.
Dar zuͦ / wir dar vff flißlich achten | Wie wir zuͦ richten vil der trachten.
Des sitzens halb hand min kein acht | ich issen nit der ersten tracht.
Ein trachte wirt vns furgeleit vffen gottes tische.
Ebd.
165, 20
: [der vater] fvͤrt zvͦ der wirtschaft der ewigen bu̇heln mit dien siben gaben (des Heiligen Geistes) vnd mit dien siben geistlichen trachten.
die ampthúser der aller verschmaͤchlichosten laster, fresklich schmackhaft zemachen die spis und úberflisklich die trachten zuͦ setzen.
der behalf sich mit den deutschen trachten, als guet flaisch, brates, pfeffer [...]. Under andern trachten, so man fürsetzt, waren der grosen Ablachkrebs in gueter anzal.
3.
›Kleidung (meist allgemein)‹; speziell: ›Kleidung von Standespersonen‹ oder ›zeremonielle Kleidung‹; Zur Sache:
Lex. d. Mal.
.8, 928
Syntagmen:
trachten verbrauchen / verunnützen
; stand und t. sich zusammen reimen
; bei einer t. bleiben, sich mit seiner t
. [wie] halten
; sant salvators t
.; die gewönliche / köstliche t
.Belegblock:
das dein grauer Rock koͤstlicher ist denn seine Marder schauben und der gleichen koestliche Tracht.
das sich eyn yderman halde myt seyner tracht noch seynen weszen.
Derselbig fuͤhrt zwar keine pracht / | Blieb bey der gewoͤhnlichen tracht.
dann sein [des Esels] Stand vnd Tracht können sich in Ewigkeit nicht zusammen reymen.
Fieng nun an gar eygentlich bschryben die mißbrüch am roͤ(mischen) hof [...] wie vil er zuͦ mal trachten / wie vil trabanten / und gwardaknecht [...] er zuͦ synem ryten und spacieren verunnutzete.