trüben,
V.
1.
›e. S. die Klarheit, Durchsichtigkeit nehmen, etw. durch etw. verunreinigen, trüben (auch ütr.); etw. in der Qualität mindern‹;
zu (Adj.) 1.
Phraseme:
kein wasser trüben
›unschuldig sein‹;
sich in arbeit trüben
›sich durch Arbeit abmühen, sich abarbeiten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1536
/
9
):
Da der wolff [...] sprach [...], Warumb trubstu mir das wasser, das ich nicht trincken kan? Das lemblin antwortet, Wie kan ich dirs wasser trüben, so du ober mir trinckest? Du mochtest mirs wol trüben.
Logau. Abdank.
167, 23
(
Liegnitz
1651
):
Ehrgeitz / Geldgeitz [...] sind solcher drey Fischer / welche das Welt⸗Meer jmmer zu truͤben.
Gille u. a., M. Beheim
317, 15
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Du trubest mir den bach | das auss ich hie sol trinken.
Menge, Laufenb. Reg.
2686
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
den pfaffen lyß | Den gehöret zuͦ lichte spys | Vnd allen den die sich nit übent | Noch in grosser arbeit trübent.
2.
›sich verdunkeln, sich verdüstern, grau, dunkel werden‹ (von Wettererscheinungen);
zu (Adj.) 2.

Belegblock:

Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
begond der hymel fast trüeben, und kam ein semlich wetter von donren und von bliczen.
Niewöhner, Teichner
205, 31
(Hs. ˹
moobd.
1360
/
70
˺):
tag und sunn begunden truben | und dw toten sich auf huben | aus dem grab.
3.
›jn. betrüben, traurig machen; jn. beunruhigen, verwirren, verunsichern‹;
zu (Adj.) 4.
Gehäuft Verstexte.
Phraseme:
der mut jm. trüben
›j. traurig werden‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ; vgl.  3,  3.
Wortbildungen:
trüb
(
der
) ›Traurigkeit, Bekümmernis‹ (dazu bdv.:  13),
trübung
›Kummer, Sorge‹ (dazu bdv.:  4).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Die Strafe trübt dich selbst, mit der du uns belegen, | uns harte Sünder, must.
v. Ingen, Zesen. Ros.
80, 4
(
Hamburg
1646
):
geh’ und truͤbe | großer Fuͤrsten muht und sin.
Reissenberger, Väterb. (
md.
,
14. Jh.
):
Wie sie den strit huben | Unde dich wolden truben.
Eggers, Psalter
64, 15
(
thür.
,
1378
):
Dv kortes din antlicze von mir, da wart ich getrubet.
Henschel u. a., Heidin
853
(
nobd.
,
um 1300
):
Daz ir mir minen mvte | Getrvbet habt so sere.
Gille u. a., M. Beheim
103, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
O herr got, lass dir sein gekleit | mein kümmerlichen trüb und leit.
Ebd.
132, 254
:
ich pin ain pot von gat, | der mich czu dir gesendet hat, | daz ich dir ding verkünde, | Die mir machen trubung und pein.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Herumb so trübet mir der muͤt.
Mich trübt des tages schein.
Es trübt sy ser | Das man arm leẅt tuͦtt laichen.
Klein, Oswald
49, 24
(
oobd.
,
1431
/
2
):
[wachter] ich hör dich wol, du trübst die fraue mein.
Niewöhner, Teichner
162, 16
(Hs. ˹
moobd.
1360
/
70
˺):
mercht, ob der got trubet icht!
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Klein, a. a. O.
106, 19
;
Wackernell, Adt. Passionssp. H. I,
264
.