tröster,
der
;-s/-Ø
.1.
›Retter der Seele, Helfer‹; mehrfach bittende, hoffnungsvolle, zumeist ehrende Bezeichnung sowie Anrede für Gott Vater, Gott Sohn und den Heiligen Geist in der ihnen zugeschriebenen Funktion, den Menschen seelentröstend in dieser Welt wie seelenrettend für das ewige Leben zu unterstützen; in einigen Belegen auch von Heiligen und Engeln gesagt; Vorwiegend Texte religiösen Inhalts.
Syntagmen:
einen t. haben, den t. hönen / schicken / senden
; j
. (z. B. got, ein engel
) js. t. sein
; der t. (zu jm.) kommen, der sele arznei geben
; mit dem t. seinen übermut treiben, j
. (z. B. Christ, der heilige geist
) dem menschen zu einem t. gesandt sein
; der t. der sele, der armen / friedsamen, der betrübten herzen
; der herzliche / mündliche / oberste / ware / werte t., das liebliche trösterlein
; häufig in der Ansprache: (du) tröster
.Belegblock:
Gott heilger Geist du Troͤster werd.
so solt yhr einen Troͤster haben, Er sagt nicht ein Betruber.
Du bist min geminneter, min uzerwelter, [...] min lóser, min behalter, min lerer, min leyter, min troster, [...], min got!
daß hie sijhe der ware Crist, | der uns mentschen ist gesandt | zu eym droster und eym heilant!
Eia Got, aller betrübten herzen tröster, tröste mich und ergetze mich armen [...] man.
ich main den milten Jhesum Crist, | [...] | Unsern erloser reinen, | erleuchter, troster, czu versicht.
darwider geit der tröstar | der sel zuo erznei vil gewär | des gottlichen rats.
Wann far ich nitt von eüch. so würt der troͤster / der hailig gaist. nit zu eüch kommen.
da chëret er sich zu dem heiligen Jeronimum in seinem grossen schmerczen vnd leiden, der da ist ein tröster aller der menschen.
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 7, 9
; Lindqvist, K. v. Helmsd.
3004
; Sappler, a. a. O.
25, 23
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
106
; Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
2.
›Bürge, Person, die für die finanzielle Schuld eines anderen bürgt‹; auch: ›Bürgschaft‹; Wobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
der tröster etw. ablegen
; für jn. t. sein
; jm. etw. / jn. zu t. geben
.Belegblock:
Wir haben ouch ze ainer meren sicherhait derselben dinge zu uns ze tröstern geben unser gnädigen herren graven Albrehten.
glopt da der selb Johans Bentz mir in min hant [...] troͤster und reht wer ze sind fúr Margareten.
In was schaden ieman der vͥnsern dez also keme, daz solte oͮch der selb troͤster ablegen.
[erklärt frow Elßbetha von Fulach] ihren Schwägern [...], die sich neben ihr in verkauffung ires vnnd wylundt ires [...] eegemahels [...] gütteren vff der kouffere begeren ... verschriben vnnd verpunden, derselben kouffere ... wer vnnd troͤstere ze sindt für allfällige nicht angezeigte Lasten.
Belegblock:
Wenstu daz dauid hab gesant zuͦ dir die troͤster vmb die er deins vatters: vnd nit dorumb daz er ersuͦcht vnd verspecht die stat.