träufen,
seltener
traufen,
V.;
Kausativbildung zu
mhd.
triefen
, 2. Hochstufe ().
›Flüssigkeiten in kleinen Tropfen auf etw. fallen lassen, träufeln; etw. befeuchten, nässen‹; in absolutem Gebrauch: ›tropfen‹; auch ütr. gebraucht.
Phraseme:
sich träufen
›sich bekleckern, sich beschmutzen‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , ,  1, (V.).
Syntagmen:
ein eimer t., etw
. (z. B.
unschlit / wachs
) [wohin] (z. B.
in einen fus
)
t
.,
die salbe aus etw. t
.,
etw
. (z. B.
essig / wachs
)
auf etw
. (z. B.
auf die haut
)
t., etw
. (z. B.
eine salbe / öl / schaum / wasser
)
in etw
. (z. B.
in den brand, in die augen / oren / wunden
)
t., etw. mit etw
. (z. B.
mit wein
)
t
.
Wortbildungen:
träufeln
›etw. in kleinen Tropfen auf etw. fallen lassen‹ (im Beleg: ›regnen‹),
traufgeschir
›Kanne‹ (a. 1561).

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
Lübeck
1632
):
es treufelt, ja, es tauet, | der gesunde Regen fällt.
Rueff, Rhein. Ostersp.
963
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
eyn edel salbe, die woln wir dreuffen | in unsers lieben hern wonden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
82, 10
(
Frankf.
1535
):
Nim baumwol [...] vnd stoß den in honig / vnnd treiff über alaun.
Keil, Peter v. Ulm
200
(
nobd.
,
1453
/
4
):
setz ein pfannen dorunter, vnd waz dorauß treuft, das ist die salbe.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Tregt man ein eingebicktes her, | Des brü vol würtz und zuckers wer, | So nem den löffel allmal vol; | Wen du dich gleich dreiffst, es stet wol.
Ob dw gleich in den pecher huest, | Das dw dein part mit drawffen thuest, | So trincks gar auß.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
214v, 23
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
behalt es
[die Arznei]
in ainem kupfer / vasse vnd troͮff es tages vnd nachtes in die / oͮgen.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
5, 5
(
Augsb.
1553
):
Ain wilden schweinskopff soll man [...] aúff ainen rost legen vnnd jn mit wein treffen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
61, 17
(
oobd.
,
15. Jh.
):
wem die oren geschwollen sein, [...], der trauff das wasser in dy oren.
Deinhardt, Ross Artzney
64
(
oobd.
,
1598
):
prenn im die haut auf. Darauf dröff wachs, biß es sich rumpfft.
Ebd.
150
:
Schneidt im [pferdt] den fueß auf, thräf schäffen innslet vnd wax vnndereinander also haiß darein.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 1;
Kurz, Waldis. Esopus ;
Keil, a. a. O.
84
;
Deinhardt, a. a. O.
41
;
53
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ; ;
Rohland, Schäden
544
.