1
topf,der
,-es/-e
, auch + Uml.;tüppe(n),
düppe(n),
das
;– Nrddt./md.
1.
›Gefäß zum Aufbewahren von Lebensmitteln und zum Kochen‹; ursprünglich aus Ton, dann auch aus Metallen gefertigt; ütr. auch für ›Mahlzeit‹.Zur Sache, zu den Formen und zur Wortgeographie:
R. Hildebrandt, Ton u. Topf.
ff.; 1963, 319
Dwa
, K. 9; 10.8
Phraseme:
nach den töpfen schlagen
(ein Kinderspiel); das topfen ist wie die suppen
›eins ist wie das andere‹, nicht einen topf oder leffel
›gar nichts‹; nicht aus einem topfen reden
›nicht aus eigener Erfahrung sprechen‹; nicht tüppen oder leffel drauf finden
›nichts mehr finden‹; der topf hat seine rechte stürze
[›Deckel‹] ›etwas passt perfekt zueinander‹; sich bei töpf und tonnen setzen
›sich zum Essen zusammensetzen‹.Syntagmen:
einen t. aufrichten / ausgraben / bringen / kaufen / liefern / senden / tragen / vernemen / verwaren / volmachen / zerschmettern, auf etw. legen
; etw
. (z. B. eine stat
) ein t. sein
; ein t
. (Subj.) zu scherben werden
; jm. mit einem t. auf den kopf seusen
; etw. in einem t. kochen / sieden, für einen t. geben, jn. um einen t. beklagen, j. unter einem t. sitzen
; der eherne / gläserne / grosse / irdene / wallende t
.; ein t. butter / honig / milch
; der t. mit geld, vol dreckes
.Wortbildungen:
duppenbäcker
töpfen
topfhake
topfhelm
topfkessel
Belegblock:
1 tophoken.
2 toppkessel und 2 holczene reybetoppe.
lieber Eck, [...] Frag den Raben zu Leyptzck und barfuszen observanten neben yhm, [...], szo wirt das topffen sein wie die suppen.
Glawb myr alß dem, der solchs erfarn und vorsucht hat und nit auß eynem topffen redt.
Ich byn schwecher denn eyn dopff gegen eym depper, es ist eyn schwach ding umb eyn dopff, ist bald zubrochen.
und wer es gut und friede haben wolle, muͤsse jm huͤlden und gehorsam sein, oder so wie ein toͤpffen zuschmettert werden.
das alle yhre anschlege widder die Christen sollen sein, wie man der blinden kue spielet odder nach den toͤpffen schlegt, das yhr verfolgung doch feylen.
weib, kind [...] kempffen als die Ritter, schlahen weidlich, sed feilstreich, das thuts nicht, das heist blintzling nach den topff schlahen, non vident, schlahen an ein wand.
Als abr der Hertzog nam die flucht / | Fuͤr sein Volck sicher oͤrter sucht / | Hoffen die Roͤmer gar gewonnen / | Setzten sich bey Toͤpff vnd Tonnen.
sut ez [puluer] myd waszere vnde myt eszeke in eynen topphe.
Was die kruchen- und duppenbecker zu accinsen geben sullen.
sie [...] fonden das scloss so groislich spolieirt, das nau ein duppen oder leffel drauf funden wart.
si sulde ein begraven duppen mit gelde [...] upgegraven haven.
Man soll auch, so balt man immer mag, einen top und gemeine tische aufrichten.
Dann der reich und arm seyen wie ein irrdener topff bey den ehrnen oder eysern.
Steffan Hoendorff den genannten Hanßin Voyl [...] beclaget umbe [...] erne tophe.
thue dis bulfer in ein gläsern depflein.
Das man von oben mit eim dopf | Vol drex im seüßet auf den kopf.
O Got, wär ich geleret | der selben kunst auch wol, | mein fürsten vil geheret | wolt ich auch machen ein grossen tüppen vol!
2.
›Maßangabe bei Abgaben‹.Syntagmen:
ein t. butter / honig / milch / traubenkrauts, t. vol milch
.Belegblock:
Es werden gerechnet
vier burden = 28 virdel und
zwei dieppen. Zu seltmalen kregen mir ein dupgen drubenkrutz ader ein fesgin weins.