todsünder,
der
;
–/-Ø
.
›Person, die sich durch eine
todsünde
, z. B. eine willentliche Verfehlung gegen Gottes Gebote, außerhalb der Gnade Gottes gestellt hat‹;
Texte der Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Wortbildungen:
todsünderin
(a. 1541).

Belegblock:

Luther, WA (
1520
/
21
):
Wie hatt sie denn der buchstab nit todtet? Widerumb das die saw bedeutte fleyschliche lere [...], muͤgen woll vorstehen große tod sunder, und die teuffell zuvor fast wol vorstehen.
Ebd. (
1524
):
So ist das auch nicht war, das Gott des todsunders guͤte werck fur besser an nympt, denn sie sind, aus gnaden.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Der bleip nie keiner, er enviele in totsünde; alle wâren sie tôtsünder gewesen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O Du Allmaͤchtige Gottheit, | [...] | Erbarm dich vnser allr, | [...] | Die Todtsuͤnder zu dir bekehr.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
das ein totsunder speyet von seinem munde auff ein grün ertrich, was er beruret, das dorret.
Ebd. (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
wa ain todsünder get über ain frücht, so nympt sie hinach ab.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Zwayerlay pan ist, ainer genennt klain, der ander gros. Jn klainem pan ist ain yder todsünder [...]. Er vermailigt in jm gottes pildnuss vnnd verderbt sichselbs als ain glid Christi vnd der kirch. daran er aber noch hengt durch mittel des glawbs [...]. Wer aber in grossem pan vnd geistlich gar tod ist, nemblich vom glawb fellt oder vmb poese tat von der kirch abgetailt wirt, derselb empfacht weder hilff von der kirch, noch guoeten einflus von Cristo.